Adelaide – Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX will Menschen bereits in sieben Jahren per Rakete auf den Mars schicken. Das kündigte Firmenchef und Milliardär Elon Musk beim Internationalen Astronauten-Kongress im australischen Adelaide an. SpaceX plane derzeit die Entwicklung einer Mega-Rakete namens – kein Witz – «Big Fucking Rocket» (BFR), die frühestens 2024 ein bemanntes Raumschiff mit Platz für bis zu 120 Menschen auf den Roten Planeten bringen soll. Raumfahrt-Experten sind einerseits elektrisiert von den visionären Plänen, andererseits aber auch skeptisch.
Bereits 2022 sollen zwei Raumschiffe technische Ausrüstung auf den Mars bringen, um das Überleben von Menschen zu ermöglichen, sagte Musk. «Das ist kein Irrtum. Obwohl er ehrgeizig ist», sagte Musk zum Zeitplan. Ab 2024 werde die Besiedlung des Mars immer weiter voranschreiten. Die Mars-Pläne von Musk sind nicht ganz neu. Bereits Ende September 2016 hatte er Details einer geplanten Besiedlung verkündet.
https://youtu.be/E4FY894HyF8
Städtereisen in Rekordgeschwindigkeit?
Das geplante Raumschiff könne künftig auch die Internationale Raumstation ISS und den Mond anfliegen, sagte Musk. Es solle auch Reisen zwischen verschiedenen Städten ermöglichen. Die längsten Strecken könnten dann in nur 30 Minuten zurückgelegt werden. Für die Strecke zum Mars braucht eine Raumsonde zurzeit etwas länger als ein halbes Jahr.
BFR is capable of transporting satellites to orbit, crew and cargo to the @Space_Station and completing missions to the Moon and Mars. pic.twitter.com/p9staho4VZ
— SpaceX (@SpaceX) 29. September 2017
Wiederverwendbare Rakete
SpaceX will mit dem Bau bereits im kommenden Jahr beginnen. Das Raumschiff soll 48 Meter lang sein und 40 Kabinen umfassen, in denen je drei Menschen Platz finden. Die 100 Meter hohe Rakete solle wieder verwendet werden können, was die Kosten des Projekts reduziere. SpaceX ist es bereits gelungen, eine Rakete zurück zur Erde zu bringen.
Viele Experten halten eine bemannte Mission zum Mars in näherer Zeit durchaus für möglich. Am ambitionierten Zeitplan gibt es aber Zweifel. «Ich persönlich finde das Zeitfenster sehr gewagt», sagt Markus Czupalla, Professor für Raumfahrtsystemtechnik von der Fachhochschule Aachen. Der Leiter des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Dresden, Martin Tajmar, ist von den Plänen hellauf begeistert: «Wenn nur die Hälfte von dem, was Musk erzählt, stimmt, ist das fantastisch.» (awp/mc/pg)