Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy.
Madrid – Arbeitnehmer in Spanien werden in Zukunft bei Entlassungen geringere Abfindungen erhalten als früher. Die Regierung in Madrid beschloss am Freitag eine Arbeitsmarktreform mit dem Ziel, die Vernichtung von Arbeitsplätzen zu bremsen. Spanien hat mit 22,85 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in der EU. Mehr als fünf Millionen Menschen sind derzeit ohne Job. Nahezu jeder zweite Jugendliche unter 25 Jahren ist arbeitslos.
Die Arbeitsmarktreform sieht vor, dass Arbeitnehmern bei Kündigung eine Abfindung von 33 statt bisher 45 Tageslöhnen pro geleistetem Arbeitsjahr zustehen wird. Bei Entlassungen in Unternehmen, die aufgrund ihrer besonders schwierigen Lage die Belegschaft reduzieren, werden künftig nur 20 Tageslöhne pro Arbeitsjahr angerechnet.
Einstellung von Arbeitnehmern soll erleichtert werden
Vizeministerpräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría erklärte auf einer Pressekonferenz, wichtigstes Ziel der Reform sei, die Einstellung von Arbeitnehmern, insbesondere von Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen, zu erleichtern. Ausserdem beabsichtige die Reform die Schaffung von «stabilen» Arbeitsplätzen, um die in Spanien hohe Anzahl von Zeitverträgen entsprechend einer Forderung der EU-Kommission zu reduzieren. Künftig dürfen die Zeitverträge nicht mehr um mehr als 24 aufeinanderfolgende Monaten verlängert werden. (awp/mc/pg)