Spaniens Vizeministerpräsidentin Soraya Sáenz de Santamarí.
Madrid – Die spanische Regierung hat Berichte zurückgewiesen, wonach Madrid bereits entschieden habe, unmittelbar Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm für seine kriselnden Banken zu beantragen. «Es sind noch keinerlei Entscheidungen getroffen worden.»
«Wir warten die Bekanntgabe der Zahlen ab, die die Analysten unseres Bankensystems uns übermitteln müssen», erklärte Vizeministerpräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría am Freitag. Sáenz de Santamaría betonte, dass die Regierung das vereinbarte Verfahren einhalten müsse. Zuerst müssten die Berichte über den Zustand der spanischen Banken abgewartet werden.
IWF-Bericht für Montag angekündigt
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seinen Bericht für kommenden Montag angekündigt. Die zwei von der spanischen Regierung beauftragten Beratungsgesellschaften – Oliver Wyman (USA) und Roland Berger (Deutschland) – wollten nach Regierungsangaben ihre Ergebnisse in zehn oder 14 Tagen vorlegen. Erst dann will die Regierung nach Angaben der Vizepräsidentin ihre Entscheidung treffen.
Zusätzliche Rücklagen von den Banken gefordert
Das Wirtschaftsministerium in Madrid kündigte unterdessen am Freitag an, dass es von den Banken zum dritten Mal in diesem Jahr zusätzliche Rücklagen zur Absicherung «fauler» Kredite verlangen werde. Bisher hat die Regierung den Instituten Rückstellungen im Gesamtvolumen von 84 Milliarden Euro vorgeschrieben. (awp/mc/hfu)