Telefónica-CEO César Alierta.
Madrid – Der spanische Telekomkonzern Telefonica lässt sich die geplante Streichung tausender Arbeitsplätze einen Milliardenbetrag kosten. Die Belastung betrage 2,7 Milliarden Euro und werde komplett im laufenden Jahr verbucht, teilte das Unternehmen mit. Telefonica hatte unlängst angekündigt, fast jede fünfte Stelle in Spanien zu streichen.
Insgesamt will das Management auf dem Heimatmarkt fast 6.500 Arbeitsplätze abbauen. Derzeit arbeiten in Spanien rund 35.000 Menschen bei Telefónica. Die Entlassenen erhalten umfangreiche Abfindungen. Langjährigen Mitarbeitern, die mindestens 53 Jahre alt sind, bezahlt Telefonica bis zu acht Jahre lang 68 Prozent des Gehalts.
Positiver Einfluss auf Liquidität erwartet
Die Zahlungen an die neuen Arbeitslosen trägt damit das Unternehmen, nicht der Staat. Trotz der milliardenschweren Kosten sollen sich die Kürzungen schon im ersten Jahr positiv auf die Entwicklung der Liquidität des Unternehmens auswirken.
Bessere Chancen in Lateinamerika erhofft
Mit den Streichungen will Telefonica-Chef Cesar Alierta die Gunst der Investoren zurückgewinnen. Er verspricht sich bessere Chancen für das Unternehmen auf den Wachstumsmärkten in Lateinamerika. Von dem spanischen Geschäft hatten sich Telefonica-Aktionäre zuletzt wenig begeistert gezeigt.
Die Arbeitslosenquote liegt in dem hart von der Wirtschaftskrise getroffenem Land bei 21 Prozent und damit so hoch wie nirgendwo sonst in Europa. Die Spanier sparen daher und suchen sich günstigere Telefonanbieter als den Branchenriesen aus Madrid. (awp/mc/pg)