Spanische Wirtschaft könnte 2020 um bis zu 12 Prozent schrumpfen
Madrid – Die Corona-Krise dürfte die spanische Wirtschaft in diesem Jahr massiv schrumpfen lassen. Die spanische Zentralbank geht von einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu 12,4 Prozent aus, wie die Währungshüter am Montag in Madrid mitteilten. Selbst in einem weniger drastischen Szenario geht die Bank of Spain von einer Schrumpfung um 6,8 Prozent aus. Auch dieser Einbruch wäre aber wesentlich stärker als der Abschwung nach der globalen Finanzkrise 2008/09.
In ihrem Basisszenario rechnet die Zentralbank mit einem Wachstumseinbruch von 9,5 Prozent. Dieser Wert liegt zwischen den beiden extremeren Prognosen. Im ersten Quartal dürfte die Wirtschaft nach einer Schätzung der Währungshüter bereits um 4,7 Prozent eingebrochen sein. Die Arbeitslosenquote, die schon jetzt eine der höchsten in Europa ist, könnte nach Einschätzung der Notenbank von derzeit knapp 14 auf bis zu 21,7 Prozent in diesem Jahr steigen.
Deutliche, aber nicht ausreichende Erholung 2021
Für das kommende Jahr erwartet die Notenbank eine deutliche konjunkturelle Erholung, die allerdings nicht ausreichen würde, um den Einbruch in diesem Jahr wettzumachen. Konkret wird mit einem Wirtschaftswachstum zwischen 5,5 und 8,5 Prozent gerechnet.
Haushaltsdefizit von bis zu 11%
Die massiven Staatsausgaben zur Stützung der spanischen Wirtschaft dürften das Haushaltsdefizit in diesem Jahr auf sieben bis elf Prozent ansteigen lassen, schätzt die Notenbank. Die Staatsschuld im Verhältnis zum BIP dürfte in diesem Jahr auf bis zu 120 Prozent steigen, ausgehend von 95,5 Prozent im Jahr 2019. (awp/mc/pg)