Hannover – Der lukrative Verkauf seiner Tochter Hotelbeds hat dem weltgrössten Reisekonzern TUI im Jahr der Türkei-Krise einen kräftigen Gewinnsprung verschafft. Unter dem Strich stand im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September ein Gewinn von 1,04 Milliarden Euro und damit gut dreimal so viel wie ein Jahr zuvor, wie Tui am Donnerstag in Hannover mitteilte. Auch das laufende Geschäft mit dem Urlaub warf trotz des Buchungseinbruchs bei Türkei-Reisen und des Wirbels nach dem Brexit-Votum mehr ab. Die Aktionäre sollen mit einer von 56 auf 63 Cent je Aktie erhöhten Dividende am Erfolg teilhaben.
Vorstandschef Fritz Joussen erwartet, dass der Reisekonzern sein Gewinnwachstum in den kommenden Jahren fortsetzen kann. Sein bisheriges Ziel, das um Sonderposten und Währungsschwankungen bereinigte operative Ergebnis (Ebita) im jährlichen Schnitt um mindestens zehn Prozent zu steigern, gilt nun bis zum Geschäftsjahr 2018/19 – ein Jahr länger als bisher geplant.
Umsatz geht zurück
Im abgelaufenen Geschäftsjahr musste TUI im fortgeführten Geschäft infolge des Einbruchs des britischen Pfunds einen Umsatzrückgang um zwei Prozent auf 17,2 Milliarden Euro hinnehmen. Der bereinigte operative Gewinn stieg dennoch um fünf Prozent auf 1,0 Milliarden Euro, wobei Tui neben dem verkauften Bettengrosshändler Hotelbeds auch die zum Verkauf stehende Spezialreise-Sparte Travelopia herausgerechnet hat. Ohne Wechselkursschwankungen hätte das operative Gewinnplus 14,5 Prozent betragen.
TUI Suisse schliesst Geschäftsjahr 2015/2016 positiv ab
„Das Geschäftsjahr 2015/2016 war durch die geopolitische Lage und das veränderte Buchungsverhalten der Kunden anspruchsvoll. Als weltweit grösster integrierter Touristikkonzern konnte TUI schnell reagieren und das eigene Angebot den Kundenwünschen anpassen. TUI Suisse schliesst als Teil der Region Zentral positiv ab und konnte die Ziele des Geschäftsjahres erreichen.“, kommentiert Martin Wittwer, CEO von TUI Suisse, die Resultate. (awp/TUI Suisse/mc/ps)