Mexico City – Latte Macchiato serviert mit Lebensweisheit: In Mexiko-Stadt arbeiten ausschliesslich Senioren in einer Filiale der US-Kaffeehaus-Kette Starbucks . Es sei die erste Filiale dieser Art im Unternehmen, nach Angaben von Starbucks ist auch die erste in dieser Form in Lateinamerika. Das Alter war Einstellungsvoraussetzung, denn das Café ist Teil eines Programms, mit dessen Hilfe ältere Menschen wieder ins Arbeitsleben integriert werden sollen.
Alle Mitarbeiter des Kaffeeladens, der Anfang September im Stadtteil Del Valle Sur eröffnet wurde, sind älter als 60 Jahre. «Am Anfang fiel mir die Arbeit als Barista nicht leicht, aber mittlerweile liebe ich es», sagte Miguel Ángel Martínez Sarmiento der Deutschen Presse-Agentur.
Es ist 9.30 Uhr im Süden der mexikanischen Hauptstadt und Señor Martínez Sarmiento steht seit drei Stunden an der Espressomaschine. Der 61-Jährige mit runder Brille war früher Übersetzer. «Eine sehr einsame Arbeit.» Umso mehr geniesse er den neugewonnenen Umgang mit Menschen. Sieben Stunden, fünf Tage die Woche arbeitet er als Barista. Bis 2019 sollen nach Angaben von Starbucks im Rahmen des Programms 120 Senioren in Cafés angestellt werden.
Arbeitsbedingungen in der Kritik
Das Kaffeehaus steht wegen seiner Arbeitsbedingungen immer wieder in der Kritik. Laut Medienberichten hatten in den USA mehrere Mitarbeiter, die älter als 60 Jahre waren, Klagen angestrebt, da sie ihren Angaben zufolge wegen ihres Alters entlassen worden waren. Starbucks in Mexiko äusserte sich zunächst nicht zum Gehalt der Angestellten. In dem lateinamerikanischen Land gehen viele Senioren wegen ihrer geringen Rente einem Nebenjob nach. (awp/mc/pg)