Starke Ticketnachfrage: Ryanair hebt Gewinnziel an

Michael O'Leary

Ryanair-CEO Michael O'Leary. (Foto: Ryanair)

Ryanair-CEO Michael O’Leary. (Foto: Ryanair)

Dublin – Ein Ansturm von Sommerurlaubern und billiges Kerosin beflügeln die Gewinnpläne von Ryanair . Weil Europas grösster Billigflieger seine Flugtickets zudem zu überraschend hohen Preisen losschlagen kann, setzte Vorstandschef Michael O’Leary sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr am Mittwoch kräftig nach oben. Damit peilt der Lufthansa-Rivale aus dem irischen Dublin den ersten Milliardengewinn seiner Geschichte an.

Die Ryanair-Aktie reagierte mit einem Freudensprung auf die Nachrichten. Am Morgen sprang der Aktienkurs zeitweise um fast zehn Prozent nach oben und erreichte mit 14,265 Euro den höchsten Stand seiner Geschichte. Um die Mittagszeit lag das Papier noch mit 6,65 Prozent im Plus. Das Unternehmen ist an der Börse derzeit fast 19 Milliarden Euro wert – und damit rund dreieinhalb Mal so viel wie die Lufthansa .

Auch Easyjet erwartet mehr Gewinn
Konkret erwartet O’Leary für das Geschäftsjahr bis Ende März 2016 einen Überschuss zwischen 1,175 und 1,225 Milliarden Euro. Das ist rund ein Viertel mehr als das bisherige Ziel von 940 bis 970 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Ryanair unter dem Strich 867 Millionen Euro verdient. Vergangene Woche hatte bereits der britische Billigflieger Easyjet seine Gewinnprognose für sein Ende September auslaufendes Geschäftsjahr angehoben.

Auch bei Ryanair läuft das Geschäft besser als gedacht. In den Monaten April bis September dürfte die Zahl der Fluggäste statt um 10 Prozent sogar um 13 Prozent höher liegen als ein Jahr zuvor, schätzt das Management nun. Hatte O’Leary bisher erwartet, die Ticketpreise in dieser Zeit lediglich stabil halten zu können, rechnet er nun im Schnitt mit einem Anstieg um zwei Prozent.

Weniger Schnäppchen zum Jahresende
Für das dritte Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember geht er von einem Passagierplus von 15 statt von 13 Prozent aus. Dabei sollen die Ticketpreise im Schnitt so hoch bleiben wie ein Jahr zuvor, statt wie zuvor vorausgesagt um 4 bis 8 Prozent zu sinken.

Dabei jagen die Billigflieger etablierten Linienfluggesellschaften wie Lufthansa oder Air France-KLM immer mehr Passagiere und Umsätze ab. O’Leary peilt für das Geschäftsjahr 2015/16 nun 104 Millionen Passagiere an. Das wären gut 13 Millionen mehr als im Vorjahr und eine Million mehr als bislang prognostiziert.

Billiger Sprit hilft
Die fallenden Spritpreise dürften den Passagieren angesichts der zumindest gleich teuren Flugtickets kaum zugutekommen. Ryanair rechnet für den Teil des Treibstoffs, den das Unternehmen zu aktuellen Preisen einkauft, zwar mit noch geringeren Preisen als bislang, will den Vorteil selbst als Gewinn einstreichen. (awp/mc/upd/ps)

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