Sollte es zu einer Kooperation kommen, könnte Etihad als erste emiratische Fluggesellschaft die deutsche Hauptstadt direkt anfliegen – vorausgesetzt, das Verkehrsministerium stimmt dem zu.
Etihad Airways, die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit Hauptsitz Abu Dhabi plant angeblich eine Minderheitsbeiteiligung bei der kriselnden Air Berlin. Dies berichtet das Manager Magazin. Ganz übernehmen darf Etihad als Unternehmen ausserhalb der EU die Air Berlin nicht. Bereits vor zwei Wochen hiess es, Air Berlin suche einen Partner, um seine Kapitalbasis zu verbessern.
Im 2010 verbuchte Air Berlin einen Verlust von 97,2 Mio Euro. Seit 2008 schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Air Berlin-Gründer Joachim Hunold zog am 1. September 2011 die Konsequenzen und wurde als CEO vom ehemaligen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn abgelöst.
Dementi und Strategien
Die Etihad dementierte den Bericht auf Anfrage von Reuters. Etihad prüfe weltweit Optionen und Kooperationen. Strategisch würde eine Partnerschaft für Etihad Sinn machen, da ihre Konkurrentin Emirates Airlines aus Dubai seit Jahren erfolglos versucht, eine Direktverbindung von Dubai nach Berlin zu etablieren. Doch das deutsche Verkehrsministerium legt sich quer. Die Emirates wirft Berlin vor, allein die Interessen der Lufthansa zu schützen, die direkt von Berlin nach Dubai fliegt.
Als mögliche Air Berlin-Partnerin fiel auch der Name HNA Grouo aus China, Eigentümerin der Hainan Airlines. Der Aufsichtsrat der Air Berlin tagt am heutigen Mittwoch. Der deutsche Budget-Carrier wollte Gerüchte über eine angebliche Abstimmung über den Etihad-Einstig nicht kommentieren. (mc/gaf)