Stellantis prüft laut Bloomberg Investment in China für Elektroautos

Stellantis prüft laut Bloomberg Investment in China für Elektroautos
Stellantis-Konzernchef Carlos Tavares tritt Ende 2025 ab. (Foto: Stellantis)

Paris/Amsterdam – Der zweitgrösste europäische Autokonzern Stellantis erwägt eine Zusammenarbeit mit einem chinesischen Anbieter auf dem rasant wachsenden Elektroautomarkt der Volksrepublik. Der Konzern habe eine Kooperation unter anderem mit dem Anbieter Leapmotor geprüft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Eingeweihte.

Wie die Konkurrenz denkt demnach auch Stellantis darüber nach, in einen lokalen Elektroautobauer zu investieren, um dem eigenen Geschäft in China auf die Sprünge zu helfen. Die Überlegungen seien noch im Gange und es gebe noch keine abschliessende Entscheidung, hiess es. Das Unternehmen wollte sich zu den Informationen gegenüber Bloomberg nicht äussern.

Stellantis auf dem weltgrössten Automarkt kaum vertreten
Für den Konzern mit rechtlichem Sitz in Amsterdam wäre ein grösserer Einstieg in China ein bedeutender Schritt. Stellantis-Boss Carlos Tavares hatte vergangenes Jahr ein eigentlich geplantes Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Anbieter GAC zur Jeep-Produktion abgeblasen, weil er mit dem Fortschritt der Pläne unzufrieden war. Auch sonst spielt der weltgrösste Automarkt bei dem Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep) nur eine untergeordnete Rolle. Inklusive nicht konsolidierter Joint Ventures lieferte Stellantis in der Region Asien-Pazifik samt China und Indien im ersten Halbjahr gerade einmal rund 90’000 Autos aus. Zum Vergleich: Rivale Volkswagen kam allein in China auf 1,45 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge.

BYD übernimmt Marktführerschaft
Auf dem tonangebenden und schnell wachsenden chinesischen Elektroautomarkt tun sich allerdings auch die Wolfsburger schwer. In diesem Jahr musste die Kernmarke VW Pkw im Land die seit Jahrzehnten gehaltene Marktführerschaft an den lokalen Konkurrenten BYD abtreten, weil die Chinesen mit günstigen Elektroautos deutlicher besser bei den Kunden ankommen als VW. VW-Chef Oliver Blume will zudem nicht in grossem Stil in die Rabattschlacht in der Volksrepublik einsteigen.

VW steuert stattdessen mit milliardenschweren Investitionen und neuen Modellen gegen und kündigte neulich sogar an, mit dem chinesischen Elektroautobauer Xpeng gemeinsam Autos auf deren Plattformen entwickeln zu wollen, um im Markt schneller Fuss zu fassen. Volkswagen wurde in Medienberichten zudem jüngst nachgesagt, ebenfalls mit Leapmotor zu verhandeln – der Konzern wollte das mit Verweis auf «Spekulationen» nicht kommentieren. (awp/mc/pg)

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