Peking – Die Stimmung in den grossen und staatlichen chinesischen Industriekonzernen hat sich weiter verschlechtert. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) des herstellenden Gewerbes fiel von 51,5 im Vormonat auf 51,2 Punkte im Juli, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking mitteilte. Der Rückgang fiel damit etwas stärker aus, als Experten erwartet hatten.
Als Gründe wurden neben «ungünstigen Wetterbedingungen» wie Hitze und heftigen Regenfällen auch der Handelsstreit mit den USA und die Schwäche der chinesischen Währung genannt. Der Rückgang des wichtigen konjunkturellen Frühindikators fiel etwas stärker aus als erwartet.
Experten der australischen ANZ-Bank sahen als Ursache aber vor allem heimische Faktoren und weniger den Handelskonflikt mit den USA. Neue Exportaufträge gingen den zweiten Monat in Folge zurück und lagen bei 49,8 Punkten. Über der kritischen Marke von 50 Punkten ist von einer Expansion der industriellen Tätigkeiten auszugehen, darunter von einer Kontraktion.
Die ANZ-Analysten sprachen von einem «schwachen Start» in das dritte Quartal. Bei einem weiteren Rückgang des Einkaufsmanagerindex könnte das Wachstum im dritten Quartal auf weniger als 6,5 Prozent fallen, wurde gewarnt. Es lag im zweiten Quartal noch recht stark bei 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch der Index für den Dienstleistungssektor ging im Juli zum ersten Mal seit fünf Monaten zurück und fiel von 55 auf 54 Punkte, blieb aber weit über der 50-Punkte-Grenze, wie das Statistikamt berichtete.
Der staatliche Einkaufsmanagerindex misst die Stimmung vor allem bei den grossen und staatlichen Unternehmen. Am Mittwoch veröffentlicht das Wirtschaftsmagazin Caixin das Ergebnis seiner Umfrage unter kleineren und mittleren Betrieben überwiegend aus der Privatwirtschaft. (awp/mc/ps)