Stimmungsindikator für US-Industrie auf Sechs-Jahrestief

US-Industrie

New York – In den USA hat der erste Stimmungsindikator aus der US-Wirtschaft für den Monat August einen herben Dämpfer geliefert. In der Industrie des US-Bundesstaats New York trübte sich die Laune überraschend stark ein und der Empire-State-Index fiel auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren. Er brach von plus 3,86 Punkten im Vormonat auf minus 14,92 Punkte ein, wie die regionale Notenbank von New York am Montag mitteilte.

Damit erreichte das Stimmungsbarometer aus der Region um New York den tiefsten Stand seit April 2009. Die starke Stimmungseintrübung kam für Ökonomen überraschend. Sie hatten mit einem Anstieg des Wertes auf plus 4,50 Punkte gerechnet.

Rückschlag bei der Einschätzung zu Auftragseingängen
Der Empire-State-Index misst die Geschäftstätigkeit der Industrie im Staat New York. Er gilt als wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in den gesamten USA. Der Index wird durch Befragungen von Unternehmensvertretern ermittelt. Abgefragt werden unter anderem die Preise, Auftragseingänge und Absatzzahlen. Ein Wert unter Null Punkten signalisiert ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivität. Positive Werte weisen dagegen auf Wachstum hin.

Neben den allgemeinen Geschäftsbedingungen lieferte auch das Ergebnis der Umfrage zu den Auftragseingängen einen herben Rückschlag. «Dies muss als ein äusserst unerfreuliches Signal aufgefasst werden», sagte Experte Bernd Krampen von der NordLB. Allerdings sollten die Stimmungsdaten «auch nicht überbewertet werden». «Historisch erwies sich der Empire State als äusserst volatil und Ausreisser noch oben und unten gab es immer wieder», so Krampen.

Dax gerät nach Daten unter Druck
An den Finanzmärkten kam es nach der Veröffentlichung der Stimmungsdaten zu teilweise deutlichen Reaktionen. An der Frankfurter Börse geriet der Deutsche Aktienindex stärker unter Druck. Er fiel am Nachmittag um 1,06 Prozent auf 10 869,15 Punkte.

US-Konjunkturdaten stehen derzeit stark im Fokus der Anleger, weil sie Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung der US-Notenbank seit fast zehn Jahren geben. Am Devisenmarkt reagierte der Eurokurs allerdings nicht nachhaltig auf die Daten aus den USA. (awp/mc/ps)

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