Stimmung in Japans Industrie sinkt auf tiefstes Niveau seit 2013
Tokio – Die Stimmung unter den Managern der japanischen Grossindustrie ist so schlecht wie seit 2013 nicht mehr. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Quartalsumfrage («Tankan») der Bank von Japan (BoJ) unter rund 10’000 Unternehmen hervorgeht, sank der darin ermittelte Stimmungsindex für die grossen Produktionsunternehmen zum September von plus 7 drei Monate zuvor auf jetzt plus 5. Die Stimmung ist damit so schlecht wie zuletzt vor mehr als sechs Jahren. Ein positiver Index bedeutet allerdings, dass die Optimisten weiterhin in der Mehrheit sind.
Ökonomen hatten im Durchschnitt mit einer noch etwas stärkeren Abkühlung auf nur noch einen Punkt gerechnet. Hintergrund ist unter anderem der weiter andauernde Handelskonflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt, USA und China. Japan ist die Nummer Drei der Weltwirtschaft. Die Stimmung hat sich inzwischen im dritten Quartal in Folge eingetrübt.
Der entsprechende Index für grosse, nicht produzierende Unternehmen sank ebenfalls, und zwar um zwei Punkte auf plus 21. Der von der BoJ alle drei Monate erstellte Bericht ist eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Branchenübergreifend rechnen Japans grosse Unternehmen für das noch bis zum 31. März 2020 laufende Geschäftsjahr mit einem Anstieg ihrer Kapitalausgaben um 6,6 Prozent. (awp/mc/ps)