Fahrzeugproduktion bei Toyota.
Tokio – In den Managementetagen der japanischen Grossindustrie herrscht zum Jahresende hin verhaltener Optimismus. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Bank von Japan (BoJ) hervorgeht, verharrte der von der BoJ ermittelte Stimmungsindex für die grossen Produktionskonzerne bei plus 12. Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Viele Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang des Indexes auf plus 11 gerechnet. Zwar herrscht allgemein Sorge über einen konjunkturellen Abschwung beim wichtigen Handelspartner China. Andererseits profitiert so mancher vom Ölpreisverfall.
Bei den grossen Exportkonzernen sank der Stimmungsindex um drei Punkte auf plus 11. Noch deutlicher fiel der Rückgang bei den Maschinenbauern aus, und zwar um 10 Punkte auf plus 22. Dagegen hellte sich die Stimmung bei den Chemiekonzernen angesichts der gesunkenen Ölpreise auf; ihr Index stieg um 6 Punkte auf plus 20.
China wirft Schatten
Für die kommenden drei Monate ist die Grossindustrie des Landes wegen der Sorge über einen Abschwung in China insgesamt deutlich weniger optimistisch. Der Index dürfte demnach zum März auf plus 7 absinken. Der Stimmungsindex für die grossen nicht produzierenden Unternehmen ist in den drei Monaten zum Dezember stabil geblieben und belief sich weiterhin auf plus 25.
Auch hier hatten Ökonomen mit einer leichten Eintrübung auf plus 23 gerechnet. Doch auch diese Unternehmen sehen wegen China deutlich weniger optimistisch auf die kommenden drei Monate. Ihr Stimmungsindex dürfte der sogenannten Tankan-Umfrage zufolge um 7 Punkte auf plus 18 sinken. Befragt wurden von der Zentralbank rund 11 000 Unternehmen. Branchenübergreifend wollen demnach Japans Grossunternehmen die Kapitalausgaben im noch bis 31. März 2016 laufenden Steuerjahr im Schnitt um 10,8 Prozent aufstocken.
Rezession verhindert
Dank der Investitionsbereitschaft der Unternehmen konnte Japans Wirtschaft im dritten Quartal ein Abrutschen in eine erneute Rezession vermeiden. Nach Berechnungen der Regierung legte die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,0 Prozent zu. Im Oktober stieg zudem die Industrieproduktion nach revidierten Daten vom Montag um saisonbereinigt 1,4 Prozent, wie die Regierung mitteilte. Dennoch kommt Japans Konjunktur nicht richtig in Schwung, unter anderem weil die Verbraucher sparsam bleiben. (awp/mc/upd/ps)