Berlin – Am zweiten Tag in Folge streikt das Bodenpersonal der Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld. Fast alle Flüge von und nach Berlin sind erneut gestrichen worden. Der Streik läuft noch bis Mittwoch früh. Danach soll es eine Streikpause geben.
Der laufende Ausstand werde wie geplant Mittwoch gegen 5 Uhr beendet, kündigte Verdi-Streikleiter Enrico Rümker am Dienstag an. Anschliessend werde sich der Betrieb auf den beiden Flughäfen schrittweise wieder normalisieren.
«Wir haben uns zu dieser Streikpause entschlossen, um den Arbeitgebern eine weitere Nachdenkpause zu gewähren.» Nur mit einem verbesserten Angebot durch die Arbeitgeber könne der verschärfe Konflikt beigelegt werden.
Zuvor hatten die Arbeitgeber eine Schlichtung vorgeschlagen. «Permanente Streiks und verhärtete Fronten sind keinem länger zumutbar», sagte ein Sprecher der Arbeitgeber. Verdi reagierte zurückhaltend auf den Vorschlag. «Ich muss das erst einmal bewerten», sagte Rümker in einer ersten Reaktion zur Nachrichtenagentur Reuters. «Das Problem ist: Wir haben keine Schlichtungsvereinbarung.»
Auch Schweiz betroffen
Die Gewerkschaft Verdi hatte rund 2’000 Beschäftigte zum Streik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegung, die ursprünglich Dienstagmorgen enden sollte, wurde bis Mittwoch verlängert.
Nach Angaben der Flughafengesellschaft wurden in Tegel 453 Flüge gestrichen, am kleineren Flughafen Schönefeld waren es 125. Es könnten demnach aber noch weitere ausfallen. Auch die Verbindungen in die Schweiz waren betroffen.
Bei der Fluggesellschaft Swiss wurden die zehn Flüge vom Dienstag annulliert. Der Morgenflug am Mittwoch von Berlin nach Zürich wird ebenfalls gestrichen. Vom Streik betroffen sind bei der Swiss rund 3’400 Passagiere. Betroffen vom Streik sind auch die sechs Verbindungen der Fluggesellschaft AirBerlin von Zürich nach Berlin sowie 10 Flüge der Billigfluglinie Easyjet von Basel und Genf nach Berlin. Easyjet leitet zwei Flüge ab Basel nach Dresden um.
Bereits am Freitag waren wegen eines Streiks Hunderte Flüge in Tegel und Schönefeld ausgefallen. Weil es am Wochenende kein neues Angebot der Arbeitgeber gab, rief Verdi erneut zur Arbeitsniederlegung auf. (awp/mc/upd/ps)