Streik bei Air France: 180’000 Fluggäste von Ausfällen betroffen
Paris – Der einwöchige Flugbegleiterstreik bei Air France hat die französische Fluggesellschaft nach eigener Einschätzung um die 90 Millionen Euro gekostet. 180’000 Kunden seien von Flugausfällen betroffen gewesen, sagte Air-France-Chef Frédéric Gagey am Dienstag, dem letzten Streiktag, im Sender France Info. Die Flugbegleiter hatten mitten in der Ferienzeit für sieben Tage ihre Arbeit niedergelegt, es geht um die Verlängerung eines Tarifvertrags.
Der Konflikt ist noch nicht ausgestanden, zwei Gewerkschaften wollen bis Ende der Woche über ihre nächsten Schritte sprechen. Gagey kritisierte, der Streik in der Sommerzeit sei «nicht sehr verständlich», weil es keinen Zeitdruck gegeben habe. Die Gewerkschafterin Christelle Auster warf der Unternehmensführung dagegen eine «Form der Verachtung gegenüber den Mitarbeitern» vor.
Zank um Tarifvertrag
Der Tarifvertrag für die Flugbegleiter läuft Ende Oktober aus. Air France hatte 17 Monate Verlängerung angeboten, Gewerkschafter fordern aber fünf Jahre oder eine unbefristete Vereinbarung. Auch mit einzelnen inhaltlichen Vorschlägen sind sie nicht einverstanden. Das Management lud für Ende August zu Verhandlungen ein, wie Vorstandsmitglied Pierre-Olivier Bandet im Sender BFMTV sagte. Der Konzern Air France-KLM war 2015 nach einem jahrelangen Sparkurs mit Jobabbau in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. (awp/mc/ps)