Südeuropa drückt Umsatz von Vodafone

Südeuropa drückt Umsatz von Vodafone
Vittorio Colao, abtretender Vodafone-CEO.

Vodafone-Konzernchef Vittorio Colao.

Newbury – Der britische Mobilfunkanbieter Vodafone setzt nach einem Umsatzrückgang im dritten Quartal auf Kostensenkungen und den Ausbau leistungsstärkerer Mobilfunknetze. Unternehmenschef Vittorio Colao begründete die Rückgänge mit dem schwierigen Geschäft in Europa – ganz besonders in Ländern wie Spanien oder Italien. Im frühen Londoner Handel legten die Aktien in einem behaupteten Umfeld um mehr als zwei Prozent auf 174 Pence zu.

Wie das Unternehmenmitteilte, sank der Umsatz zwischen Oktober und Ende Dezember um zwei Prozent auf 11,39 Milliarden britische Pfund. Der Service-Umsatz lag mit 10,37 Milliarden Pfund organisch um 2,6 Prozent unter dem Vorjahr. Bei diesem sind Telefonate und mobiles Internet inbegriffen, Handyverkäufe hingegen nicht. Experten hatten einen etwas geringeren Rückgang erwartet.

Ausbau der LTE-Netze soll vorangetrieben werden
Vodafonde-Konzernchef Colao will nun weiter an der Kostenschraube drehen und den Ausbau der Mobilfunknetze der neuen Generation (LTE) vorantreiben. Für das im März endende Geschäftsjahr stellt er einen bereinigten operativen Gewinn in der oberen Hälfte der Spanne von 11,1 Milliarden bis 11,9 Milliarden Pfund in Aussicht. Am Markt wird mit 11,6 Milliarden Pfund gerechnet. Gleichzeitig dürfte der Umsatz indes sinken.

Stellenabbau: Allein in Spanien fallen 1000 Jobs weg
Angesichts des schrumpfenden Geschäfts streicht Vodafone in Europa Arbeitsplätze. Allein 1.000 Stellen sollen in Spanien entfallen, wo Kunden immer weniger Geld fürs Telefonieren ausgeben. Im vorangegangenen Quartal hatte Colao knapp sechs Milliarden Pfund auf das Geschäft in Spanien und Italien abgeschrieben.

Gesättigter Markt
Auch ausserhalb der Krisenländern in Südeuropa macht der Kontinent Vodafone wenig Freude. Starkes Wirtschaftswachstum ist auf absehbare Jahre in Europa nicht zu erwarten. Zudem ist der Mobilfunkmarkt gesättigt. Im Schnitt hat jeder Mensch, vom Säugling bis zum Greis, bereits mehr als einen Handyvertrag.

Gute Geschäfte in den USA
Ein stabiles Standbein sind die Vereinigten Staaten, wo Vodafone gemeinsam mit Verizon den Mobilfunk-Marktführer Verizon Wireless betreibt. Der Markt wächst, und der Umsatz mit Telefonaten, Textbotschaften und mobilem Internet legte um knapp neun Prozent zu. (awp/mc/pg)

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