Osamu Suzuki, CEO und Präsident Suzuki.
Hamamatsu – Der mit seinem Partner Volkswagen im Clinch liegende japanische Autobauer Suzuki hält trotz eines schleppend verlaufenen dritten Quartals an seinem Gewinnziel fest. Im Ende März endenden Geschäftsjahr 2011/12 will Suzuki unverändert ein Nettoergebnis von 50 Milliarden Yen (rund 500 Mio Euro) erzielen, wie das Unternehmen am Montag in Hamamatsu mitteilte. In den ersten neun Monaten des Jahres hat der Konzern bereits 40,6 Milliarden Yen erwirtschaftet. Durch ein striktes Sparprogramm versucht Suzuki die negativen Folgen des Erdbebens vom vergangenen März sowie weltweit sinkender Verkäufe wettzumachen.
Der Umsatz werde im Gesamtjahr aber geringer ausfallen als zuletzt gedacht, teilte das Unternehmen weiter mit. Vor allem wegen der starken japanischen Währung, die Exporte verteuert, und der Fluten in Thailand, die das Zweiradgeschäft schmälerten, werden nun Erlöse von 2,5 Billionen Yen erwartet. Das sind rund 4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In den ersten drei Quartalen ging der Umsatz um fast 7 Prozent auf knapp 1,8 Billionen Yen zurück.
Deutlich rückläufige Verkaufszahlen erwartet
Die Verkaufszahlen dürften nach der Prognose des Unternehmens im Gesamtjahr um 3,5 Prozent auf 2,55 Millionen Wagen schrumpfen. Schwächer als im Vorjahr entwickle sich vor allem der von Schuldenkrisen belastete europäische sowie der wichtige asiatische Markt. Auch auf dem bisherigen Vorzeigemarkt Indien setzen die Japaner, die dort zusammen mit ihrem Partner Maruti Marktführer sind, weniger Wagen ab. Der operative Gewinn sank zwischen April und Dezember konzernweit um 5 Prozent auf 87,7 Milliarden Yen. Im Gesamtjahr sollen auf operativer Ebene 110 Milliarden Yen herauskommen, ein Plus von knapp 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Keine Neuigkeiten zu Streit mit VW
Zu den Auseinandersetzungen mit dem VW-Konzern, der knapp 20 Prozent an Suzuki hält, gab es keine Neuigkeiten. Beide Seiten werfen sich gegenseitig Vertragsbruch vor, weil Suzuki Dieselmotoren von Fiat bezieht. Ende November hat Suzuki vor einem Londoner Gericht ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet, um die Wolfsburger zur Abgabe ihrer Beteiligung zu drängen. VW hat bislang gelassen reagiert, will sich aber mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht zu Details äussern. Ursprünglich wollte VW sich mithilfe von Suzuki einen Zugang zum sehr wettbewerbsintensiven indischen Markt verschaffen und von der Kleinwagenkompetenz der Japaner profitieren. (awp/mc/ps)