Basel – Syngenta hat in der ersten Jahreshälfte 2020 mehr umgesetzt und verdient. Das Wachstum beim Agrochemiekonzern wurde von beiden Geschäftsbereichen getragen – trotz Coronavirus-Pandemie.
Der Konzernumsatz stieg im ersten Semester um 5 Prozent auf 7,10 Milliarden Dollar, wie Syngenta am Mittwoch mitteilte. Der erstarkte Dollar hat die Erträge belastet: Zu konstanten Wechselkursen betrug das Umsatzplus 10 Prozent.
Im grösseren Bereich Pflanzenschutz kletterte der Umsatz um 6 Prozent auf 5,42 Milliarden Dollar. Insbesondere in Brasilien hat Syngenta deutlich zugelegt. Mit Saatgut setzte das Unternehmen 1,62 Milliarden um, das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Syngenta spricht von einem «guten» Ergebnis trotz einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld. Das Unternehmen hält aber gleichzeitig fest, dass die Zahlungsfähigkeit der Kunden trotz Corona-Pandemie nicht beeinträchtigt gewesen sei.
Hohe Zinslast
Unter dem Strich blieb dem Konzern ein Gewinn von 855 Millionen Dollar, 7 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Dabei spielten aber verschiedene Sondereffekte mit.
Syngenta musste insbesondere hohe Zinskosten von 421 Millionen Dollar tragen. Damit ChemChina vor drei Jahren den 43 Milliarden Dollar schweren Kauf der Basler schultern konnte, haben diese Anleihen in Milliardenhöhe ausgegeben.
Auf der anderen Seite hat Syngenta die Entwicklungskosten aktiviert. Das erhöhte den Reingewinn um 145 Millionen Dollar – ohne Berücksichtigung dieser Kosten lag der Überschuss um 11 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2019.
Der Vorjahreswert enthielt allerdings nach der Schweizer Steuerreform einen einmaligen Steuerertrag in Höhe von 195 Millionen.
Gute Geschäfte in Südamerika
In Südamerika laufen die Geschäfte gut. Der Umsatz mit Spritzmitteln und Saatgut im ersten Semester lag mit 1,38 Milliarden Dollar um 13 Prozent über dem Vorjahreswert. Und die wichtige Anbausaison startet auf der Südhalbkugel erst im zweiten Halbjahr.
In Nordamerika stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 1,97 Milliarden, während in der grössten Konzernregion Europa, Afrika und Mittlerer Osten der Umsatz mit 2,64 Milliarden um 1 Prozent schrumpfte.
In der Region Asien/Pazifik, zu der Syngentas neuer «Heimmarkt» China gehört, kletterten die Verkäufe um 1,11 Milliarden Dollar (+11%).
Die Ergebnisse beziehen sich nur auf die Syngenta AG. Die Zahlen der neu gegründeten «Syngenta Group» werden am 24. August vorgelegt.
Durch den Einbezug von Adama und der Agrargeschäfte von Sinochem – diese hat mit der Syngenta-Besitzerin ChemChina fusioniert – werde die neue Gruppe massiv grösser als die bisherige Syngenta. 2019 erzielten die Unternehmen zusammen einen Umsatz von insgesamt 23,2 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg)