Tabak-Deal: Reynolds will für Lorillard 27 Mrd Dollar zahlen
(Foto: Lorillard)
London – Unter dem Druck vermehrter Rauchverbote und des Vormarschs der E-Zigaretten peilen zwei US-Tabakkonzerne ihren Zusammenschluss an. Reynolds American, der Hersteller von «Camel» und «Pall Mall», hat am Dienstag ein 27,4 Milliarden Dollar schweres Angebot für Lorillard, die Firma hinter den «Newport»-Mentholzigaretten, vorgelegt. Wenn Anteilseigner und Wettbewerbshüter zustimmen, soll das Geschäft im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden.
Der «Camel»-Hersteller Reynolds American ist die Nummer zwei auf dem US-Markt, der «Newport»-Hersteller Lorillard die Nummer drei. Grösser in den Vereinigten Staaten ist nur noch der Altria-Konzern, der vor allem für «Marlboro» bekannt ist. Die Übernahme würde eine stärkere Nummer zwei mit mehr als 13 Milliarden Dollar Jahresumsatz schaffen.
Marken und Fabrikanlagen für 7,1 Mrd Dollar an Imperial Tobacco
Um die Wettbewerbsbehörden milde zu stimmen, sollen bestimmte Marken sowie Fabrikanlagen in den USA für rund 7,1 Milliarden Dollar an den britischen Rivalen Imperial Tobacco («Davidoff», «Gauloises») gehen.
Grossaktionär BAT segnet Deal ab
In das Geschäft ist auch British American Tobacco («Lucky Strike», «HB») eingebunden als Grossaktionär von Reynolds American. BAT hat dem umfassenden Deal seinen Segen gegeben. Den bisherigen Anteil von 42 Prozent an Reynolds wolle BAT auch in jedem Fall halten, hiess es. Da die Lorillard-Aktionäre zum Teil in Aktien bezahlt werden sollen, werden sie am Ende 15 Prozent am neuen US-Branchenzweiten halten.
Laut Medienberichten waren Reynolds, Lorillard und BAT seit vergangenem Herbst auf der Suche nach einer Lösung, mit der alle Parteien leben können. In der Vorwoche waren die Gespräche bestätigt worden. Tabakkonzerne stehen unter Zugzwang, weil in vielen Ländern verstärkt auf die Gesundheitsgefahren des Rauchens hingewiesen wird und die Verkäufe zurückgehen. (awp/mc/pg)