Brüssel – Der Abschwung der Stahlindustrie geht weiter. Im Mai sackte die globale Stahlproduktion um 2,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat auf gut 139 Millionen Tonnen ab, wie der Weltstahlverband am Montag in Brüssel mitteilte. In den ersten fünf Monaten des Jahres erschmolzen die Hütten weltweit noch knapp 676 Millionen Tonnen Rohstahl, das waren 1,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Branche kämpft seit langem mit hohen Überkapazitäten, nun kommen noch die Sorgen um die globale Wirtschaftsentwicklung hinzu.
Im mit Abstand grössten Herstellerland China fiel die produzierte Stahlmenge im Mai um 1,7 Prozent. In Deutschland ging es sogar um 5,4 Prozent nach unten, in den USA trotz guter Wirtschaftsaussichten um 8,5 Prozent.
Problemfall China
Vor allem China gilt als Problemfall. Im vergangenen Jahr war dort erstmals seit 1995 die Stahlnachfrage gesunken. Trotz dieser Schwäche und Verlusten allerorten scheuen die chinesischen Hütten bislang einen massiven Abbau ihrer Produktionskapazitäten. Das belastet die gesamte Stahlbranche, weil China die überschüssigen Mengen auf dem Weltmarkt loszuwerden versucht. (awp/mc/ps)