Tesco-CEO Philip Clarke.
London – Der britische Einzelhändler Tesco hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres Umsatz und Gewinn gesteigert. «Ich bin sehr zufrieden, dass das hervorragende Wachstum in Europa und Asien sowie die ermutigende Entwicklung in den USA unseren weiteren Fortschritt im ersten Halbjahr unterstützt haben», sagte Tesco-Chef Philip Clarke bei der Vorlage der Halbjahreszahlen.
Clarke zeigte sich überzeugt, Tesco werde auch im zweiten Halbjahr weiter wachsen. In den 26 Wochen bis zum 27. August, die Tesco als erstes Geschäftshalbjahr 2011/12 ausweist, legte der Gruppenumsatz um 8,8 Prozent auf 35,5 Milliarden britische Pfund zu. Der Handelsgewinn stieg um 3,7 Prozent auf 1,77 Milliarden Pfund. Die Marge war mit 5,51 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht rückläufig. Die Zwischendividende soll um 5,9 Prozent auf 4,63 Pence je Aktie steigen.
Preisnachlässe auf 3000 Produkten
Um das Geschäft im Heimatmarkt zu beleben, das rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes ausmacht, will Tesco dort neue Marketingaktionen starten. Allein für Preisnachlässe auf mehr als 3.000 Produkte soll eine halbe Milliarde Pfund ausgegeben werden. Besonders die hohen Benzinpreise hätten die Konsumfreude der Briten gedämpft, hiess es.
Wachstum unter den Erwartungen
Die Nachfrage nach Unterhaltungsmedien und Elektrogeräten sei schwach verlaufen. Damit sei das Wachstum auf vergleichbarer Fläche unter den Erwartungen geblieben, räumte das Unternehmen ein. Insgesamt habe sich Tesco aber «im herausforderndsten Umfeld seit Generationen» gut geschlagen. Der Handelsgewinn legte auf dem Heimatmarkt um 4,5 Prozent auf 1,27 Milliarden Pfund zu.
Verluste in den USA eingedämmt
Im US-Geschäft seien die Verluste um 23 Prozent eingedämmt worden. Damit befinde sich das Unternehmen auf Kurs für den angepeilten weiteren starken Schuldenabbau im Gesamtjahr. Tesco hat sich vorgenommen, mit dem US-Geschäft Fresh & Easy bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2012/13 die Gewinnschwelle zu erreichen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Clarke, dass der Konzern die Erwartungen des Marktes erfüllen kann.
Japan-Geschäft soll verkauft werden
Der Unternehmenschef bestätigte, das Geschäft in Japan solle verkauft werden. Es wurde daher schon aus der Bilanz ausgegliedert. Dort hat der Einzelhändler nie eine nennenswerte Grösse erreicht.
Sechs-Punkte-Programm
Clarke hat dem Unternehmen ein Sechs-Punkte-Programm verordnet, an dem er sich messen lassen will. Im Zentrum steht dabei das Geschäft im Vereinigten Königreich sowie das internationale Wachstum. Zudem soll das Online- und Bank-Geschäft gestärkt werden. Tesco ist in 14 Ländern weltweit vertreten und beschäftigt mehr als 492.000 Mitarbeiter. (awp/mc/pg)