Tesla: Kiffer-Auftritt von Musk und Personalabgänge

Tesla: Kiffer-Auftritt von Musk und Personalabgänge
Tesla-CEO Elon Musk.

Palo Alto – Die Chaostage beim Elektroautobauer Tesla dauern an. Buchhaltungschef Dave Morton wird seinen Posten nach nur rund einem Monat schon wieder räumen, wie das Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk am Freitag in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte. Zudem berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Teslas seit Mai 2017 amtierende Personalchefin Gaby Toledo nach einer im vergangenen Monat begonnenen Auszeit nicht wieder ins Unternehmen zurückkehren wolle. Tesla äusserte sich dazu zunächst nicht.

Investoren reagierten schockiert auf die Neuigkeiten – die Aktie fiel im frühen US-Handel um fast zehn Prozent und ehe sie sich wieder etwas erholte und gegen 17.45 bei – 5,7% stand. Tesla-Chef Musk hatte den Kurs zuvor bereits mit einem Auftritt in einem Video-Podcast mit dem Comedian Joe Rogan unter Druck gebracht, in dem er an einem Joint zog und Whiskey trank. Musk irritierte in den letzten Monaten schon häufiger mit seltsamem Verhalten, weshalb die Zweifel an seinen Führungsqualitäten wachsen und Rufe nach einer Beschneidung seines Einflusses im Unternehmen lauter werden.

«Unerwartet hohes Level an öffentlichem Interesse»
Mortons Abgang ist für die Firma, der zuletzt bereits eine Reihe von Managern den Rücken kehrte, ein grosser Verlust. Der Finanzfachmann war erst am 6. August gestartet und hatte eigentlich eine wichtige Personallücke schliessen sollen. Sein Vorgänger Eric Branderiz hatte Tesla am 7. März «aus persönlichen Gründen» verlassen. Morton erklärte in einem Statement, dass er wegen des unerwartet «hohen Levels an öffentlichem Interesse» an Tesla und des Arbeitstempos im Unternehmen zurücktrete. Es gebe jedoch keinerlei Unstimmigkeiten mit Teslas Führung oder in Fragen der Buchhaltung, hiess es weiter.

Probleme ohne Ende
Fest steht: Für Tesla kommen die Personalabgänge höchst ungelegen. Das Unternehmen kämpft schon länger mit Produktionsschwierigkeiten beim Hoffnungsträger Model 3, seinem ersten günstigeren Elektroauto für breitere Käuferschichten. Zudem machte Musk Anleger zuletzt mit erratischen Tweets nervös – so hatte er im August etwa einen tollkühnen Plan angekündigt und dann rasch wieder aufgegeben, Tesla von der Börse zu nehmen. Derzeit sorgt darüber hinaus eine bizarre Fehde zwischen Musk und einem britischen Taucher für Aufsehen, der im Juli bei der dramatischen Rettung eines thailändischen Fussball-Teams aus einer Höhle mitgeholfen hatte. (awp/mc/pg)

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