Teva findet nach monatelanger Suche neuen Chef
Jerusalem – Der mit Problemen kämpfende weltgrösste Generika-Hersteller Teva hat nach langer Suche einen neuen Chef gefunden. Der erfahrene Pharmamanager Kåre Schultz soll das Unternehmen mit Hauptsitz in Israel wieder auf Kurs bringen. Ein genaues Eintrittsdatum nannte Teva am Montag in Jerusalem aber nicht.
Teva, der Mutterkonzern des deutschen Generika-Herstellers Ratiopharm, stand mehrere Monate ohne festen Chef da. Der vorherige Konzernlenker Erez Vigodman hatte das Unternehmen im Februar verlassen. Seitdem wurde Teva von Interimschef Yitzhak Peterburg geführt, der bis zum Eintreffen von Schultz auch weiterhin die Geschäfte leiten wird.
Der 56-jährige Schultz steht seit 2015 an der Spitze des dänischen Pharmaunternehmens Lundbeck, davor war er beim Insulinspezialisten Novo Nordisk fürs Tagesgeschäft zuständig. Während die Lundbeck-Aktie im frühen Handel um 12 Prozent einbrach, stieg das Teva-Papier an der israelischen Börse um mehr als 8 Prozent.
Schultz steht vor einer schwierigen Aufgabe: Abschreibungen auf Firmenwerte in den USA hatten bei Teva im zweiten Quartal für einen einen Nettoverlust von 6 Milliarden Dollar gesorgt. Der Konzern hatte daher seine Gewinnprognose für das laufende Jahr gesenkt und die Dividende gekappt. (awp/mc/ps)