Thomas Cook bekommt Nordafrika-Unruhen zu spüren

Manny Fontenla-Novoa

Manny Fontenla-Novoa, CEO Thomas Cook.

Peterborough – Europas zweitgrösster Reiseveranstalter Thomas Cook hat die Unruhen in Nordafrika in seinem ersten Geschäftshalbjahr deutlich zu spüren bekommen. Die Nachfrage für Reisen in die Region erhole sich schleppender als erwartet, heisst es in dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht für die Zeit von Oktober bis März.

Im Sommer dürften sich nur rund 60 Prozent der ursprünglich geplanten Reisen nach Ägypten, Tunesien und Marokko verkaufen. Thomas Cook ist in Deutschland vor allem mit den Marken Neckermann Reisen, Bucher, der Fluglinie Condor und dem Türkei-Spezialisten Öger Tours vertreten. Hatten die Ausfälle in Nordafrika das Unternehmen bislang 22 Millionen britische Pfund Gewinn gekostet, rechnet der Vorstand für das zweite Geschäftshalbjahr mit einer Belastung von weiteren 35 Millionen Pfund. Dennoch zeigte sich Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa grundsätzlich zuversichtlich. Zwar sei die Nachfrage der britischen Urlauber weiterhin schwach, doch in Kontinental- und Nordeuropa laufe das Geschäft gut.

Saisontypischer Verlust eingedämmt
Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März konnte Thomas Cook die Belastungen unter dem Strich auffangen. Der saisontypische Verlust ging unter dem Strich dank gesunkener Kosten etwa für Umstrukturierungen von 212 auf 201 Millionen Pfund zurück. Im eigentlichen Geschäft geriet Thomas Cook mit minus 166 Millionen Pfund jedoch um ein Viertel tiefer in die roten Zahlen. Neben der Nordafrika-Belastung trug dazu auch bei, dass die Osterreisezeit in diesem Jahr in den April und damit ins zweite Geschäftshalbjahr fiel. Dennoch legte der Umsatz um vier Prozent auf 3,4 Milliarden Pfund zu. (awp/mc/upd/ps)

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