TNT-CEO Peter Bakker.
Amsterdam – Der niederländische Post- und Logistikkonzern TNT hat angesichts eines unerwartet unsicheren Geschäftsumfelds in den ersten zwölf Wochen des Jahres im Expressgeschäft weniger verdient als noch vor einem Jahr. Wegen des gestiegenen Ölpreises, der weltweiten politischen Unruhen und Naturkatastrophen sei der operative Gewinn in dieser Zeit um rund 25 Millionen Euro niedriger ausgefallen als noch vor zwölf Monaten.
Dies teilte der Konzern am Freitag mit. Die Aktie fiel in Amsterdam bis am Mittag um fast 10 Prozent.
Ziele für Expressgeschäft überarbeitet
Zudem gab es weitere Details zur geplanten Aufspaltung von TNT in ein eigenständiges Brief- und Expressgeschäft. Das Expressgeschäft soll demnach am 26. Mai, und damit einen Tag nach der nötigen Zustimmung der Hauptversammlung, eigenständig an der Börse gelistet werden. Als Folge des schwankenden Expressgeschäfts hat TNT seine Ziele für die Sparte überarbeitet. 2011 dürfte der Umsatz in der Region Europa, dem Nahen Osten und Afrika moderat wachsen und eine operative Marge auf dem Niveau des vergangenen Jahres von neun Prozent erzielen. Mittelfristig soll die Marge auf zehn bis elf Prozent wachsen. Das Geschäft in den amerikanischen Ländern und in der Region Asien-Pazifik dürfte die Erlöse mittelfristig zweistellig steigern, hiess es weiter. Zunächst will sich TNT aber um das weiter schwächelnde Geschäft mit den Ländern Amerikas kümmern und dort die Kosten drücken.
Rückläufige Briefmengen
TNT stellt sein Expressgeschäft derzeit auf eigene Füsse und hat die interne Trennung zum 1. Januar des laufenden Jahres schon abgeschlossen. Die Niederländer wollen selbst nur noch das Briefgeschäft betreiben und an der Expresssparte lediglich mit knapp 30 Prozent beteiligt sein. Künftig sollen die Aktien beider Unternehmensteile getrennt an der Börse gehandelt werden. TNT-Aktionäre sollen dabei für jedes ihrer Papiere eine Aktie der neuen TNT Express erhalten. Auslöser für den Schnitt zwischen den beiden Sparten sind die fehlenden Synergien und der Niedergang im Briefgeschäft. Weil in Zeiten von E-Mail und Fax immer weniger Briefe verschickt werden, kämpfen auch Konkurrenten wie die Deutsche Post mit Umsatzrückgängen. Das Expressgeschäft gilt hingegen als Wachstumsmarkt. (awp/mc/upd/ps)