Toyota entschuldigt sich für Festnahme von Kommunikationschefin
Toyota-CEO Akio Toyoda.
Tokio – Riesen-Ärger im Hause Toyota: Der Chef des weltgrössten Autobauers hat sich am Freitag für die Festnahme seiner neuen Kommunikationschefin Julie Hamp entschuldigen müssen. Die 55 Jahre alte Amerikanerin war am Vortag von der Polizei wegen des Verdachts festgenommen worden, Betäubungsmittel illegal ins Land geholt zu haben. Man glaube nicht, dass Hamp bewusst gegen Gesetze verstossen habe, sagte Konzernchef Akio Toyoda. Er entschuldigte sich für den Vorfall und sagte die Zusammenarbeit mit den Ermittlern zu.
Hamp hatte erst im April als erste Frau im Top-Management die Führung der Kommunikationsabteilung beim japanischen VW-Rivalen angetreten. Ihre Festnahme sorgte für einen Schock in dem Unternehmen. Hamp soll sich Tabletten mit dem Narkotikum Oxycodon per Post aus Amerika besorgt haben. Das Paket war Anfang des Monats auf dem internationalen Flughafen Narita entdeckt worden, hiess es.
Narkotikum als Sendung von Halsketten deklariert
Wie japanische Medien unter Berufung auf Polizeikreise meldeten, soll das Paket als Sendung von Halsketten deklariert worden sein. Daher gehe die Polizei dem Verdacht nach, dass die Tabletten verheimlicht werden sollten. Oxycodon kann aber auch auf Verschreibung durch einen Arzt als Schmerzmittel benutzt werden.
Der Fall wurde am Freitag an die Staatsanwaltschaft übergeben. Hamp soll die Vorwürfe zurückgewiesen haben. Toyota-Chef Toyoda räumte laut Medienberichten ein, dass der Konzern sie möglicherweise nicht ausreichend vorbereitet habe. Die Amerikanerin ist die erste ausländische Spitzenmanagerin bei Toyota, die für ihre Aufgabe dauerhaft nach Japan geholt wurde. (awp/mc/ps)