Toyota kehrt in US-Werken zur Normalität zurück
Toyota-CEO Akio Toyoda.
Erlanger – Der japanische Autokonzern Toyota fährt die Produktion in seinen US-Werken weiter hoch. Die Fabriken erholten sich schneller als gedacht von den Nachwirkungen des schweren Erdbebens in Japan, teilte Toyota Nordamerika am Donnerstag mit. Die Naturkatastrophe hatte den Nachschub abgeschnitten und die Produktion teils zum Erliegen gebracht.
Bis zum September sollten die Fabriken wieder auf 100 Prozent laufen, prognostizierte der Konzern. Aktuell liege die Auslastung der Werke bei 80 Prozent. Im Mai hatte ein massiver Mangel an Komponenten aus Japan die Produktion auf bis zu 30 Prozent absinken lassen; die Fabriken standen den Grossteil der Woche still. Doch seit Juni läuft es wieder besser. Acht von zwölf in Nordamerika gebauten Modellen laufen schon wieder wie gewohnt vom Band. «Nach September liegt unser Augenmerk darauf, die verlorene Produktion soweit wie möglich wieder aufzuholen», sagte Manager Steve St. Angelo. Die USA sind ein enorm wichtiger Markt für den Konzern. Wegen der Produktionsausfälle hatte Toyota Marktanteile an die Rivalen aus den USA, aus Südkorea und auch aus Deutschland verloren. Anderen japanischen Autobauern erging es kaum besser.
Titel als weltgrösster Autobauer gefährdet
Jüngst hatte aber schon Honda angekündigt, dass die Produktion ab August wieder nahezu normal laufen werde. Die Standorte ausserhalb Japans erhalten zwar die meisten Teile von Zulieferern in der Region, doch einige wichtige Komponenten wie die Elektronik beziehen sie weiterhin aus dem Heimatland. Auch die europäischen Kunden der japanischen Autobauer mussten sich wegen der gedrosselten Produktion gedulden. Die Ausfälle schlagen sich bei Toyota in den Geschäftszahlen merklich nieder: Der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr dürfte nach eigener Schätzung um ein Drittel zurückgehen. Toyota könnte seinen Titel als weltgrösster Autobauer an den US-Konkurrenten General Motors verlieren. Auch VW könnte an Toyota vorbeiziehen. (awp/mc/ps)