Tui Travel trotzt Nordafrika-Krise
Tui-Travel-Chef Peter Long.
Crawley – Europas grösster Reiseveranstalter Tui Travel hat den Unruhen in Nordafrika und Nahost im dritten Geschäftsquartal weitgehend getrotzt. Ein Jahr nach dem Aschewolke-Chaos über Europa sprang der operative Gewinn vor Sondereffekten zwischen April und Juni um 57 Prozent auf 88 Millionen britische Pfund (101 Mio Euro), wie die wichtigste Tochter des deutschen Tui-Konzerns mitteilte.
Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 3,8 Milliarden Pfund zu. Die Nordafrika-Krise bremste vor allem das Geschäft mit den Franzosen, die Ägypten, Tunesien und Marokko sonst zu ihren Lieblingszielen zählen. In Zentral- und Nordeuropa verkaufen sich die Sommerurlaube den Angaben zufolge weiter gut. Auch in Grossbritannien zeige die Entwicklung nach oben, obwohl die Verbraucher dort infolge der Wirtschaftskrise immer weniger Geld haben, um in Urlaub zu fahren. Für das Gesamtjahr sieht Tui-Travel-Chef Peter Long das Unternehmen auf Kurs.
Minus um gut ein Drittel verringert
Unter dem Strich steckte Tui Travel nach den ersten neun Monaten noch mit 264 Millionen Pfund in den roten Zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr, als tagelange Flugausfälle infolge der Aschewolke nach dem Vulkanausbruch in Island das Unternehmen belastet hatten, verringerte sich das Minus damit um gut ein Drittel. Reiseveranstalter fahren den Grossteil ihrer Gewinne im Sommer ein. Im Winter schreiben sie meist Verluste. (awp/mc/pg)