UBS-Chefökonom sieht die Euro-Zone trotz VW im Aufwind

Eurozone

(Bild: WimL - Fotolia.com)

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Zürich – Die Abgas-Affäre könnte bald einige Bremsspuren in der deutschen Wirtschaftsentwicklung hinterlassen. Doch die Eurozone wird deshalb nicht vom Erfolgskurs abweichen. Dieser Meinung ist Andreas Höfert, Chefökonom der UBS.

«Das Vertrauen in Dieselmotoren ist erst einmal dahin», sagte der Chefökonom der Grossbank UBS im Interview mit der «NZZ am Sonntag» auf die Frage, wie hart der Abgas-Skandal die Wirtschaft treffe. Weil auch die Verkaufszahlen von anderen Automarken sinken dürften, könnte sich der Skandal im deutschen Bruttoinlandprodukt (BIP) zeigen. «Wir glauben trotzdem, die derzeitige Erfolgsgeschichte der Euro-Zone setzt sich fort», sagte Andreas Höfert.

Europa überrascht – Schweiz gerät ins Hintertreffen
Europas Entwicklung sei in diesem Jahr die positivste Überraschung der Weltwirtschaft. Sie stehe im Kontrast zu den Problemen der Schwellenländer, die mit Strukturproblemen und Schulden kämpfen. Italien beispielsweise könnte dank Reformen im Arbeitsmarkt bald zum Zugpferd werden. Die Schweiz hingegen sei ins Hintertreffen geraten.

Höfert bringt erneut Staatsfonds ins Spiel
Als Lösung, um die starke Frankenaufwertung zu bekämpfen, schlägt Höfert erneut die Gründung eines Staatsfonds vor. Bereits in früheren Interviews und Presseberichten brachte Höfert diese Idee aufs Tapet. Wie der Staatsfonds genau ausgestaltet sein soll, lässt er offen. «Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wesentlich sind nur zwei Punkte, um die gewünschte Wirkung auf den Wechselkurs zu erzielen: Das Geld muss aus der Schweiz kommen, und es muss im Ausland investiert werden», sagte Höfert. Ein Staatsfond sei ein hervorragendes Mittel, Einfluss zu nehmen, sagt er weiter. «Er könnte der Schweiz bei neuen Verhandlungen über die bilateralen Verträge helfen.»

Dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) sich gegen diese Idee stellt und auch sonst nicht mit sich über ihre Interventionsinstrumente reden lässt, ist für Höfert typisch. «Es entspricht dem Vorgehen vieler Zentralbanken, sich jeder Debatte zu entziehen und zu behaupten, dass der eigene Weg alternativlos sei. Die SNB ist da leider keine Ausnahme.» (awp/mc/pg)

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