Frankfurt am Main – Die erneute Eskalation der Ukraine-Krise hat Investoren zu Beginn der Woche in sichere Anlagehäfen getrieben. Am Montagmorgen stieg der Goldpreis nach einer gefährlichen Zuspitzung in der Ostukraine auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Im Vergleich zum Freitag kletterte der Preis pro Feinunze (etwa 31,1 Gramm) um fast zehn Dollar bis auf 1329,57 US-Dollar. Seit Beginn des Jahres hat der Goldpreis um mehr als zehn Prozent zugelegt.
Die Sorge vor einer neuen Eskalation in der Ukraine ist derzeit die treibende Kraft beim Goldpreis, sagte ein australischer Rohstoffexperte. Zuletzt hatten prorussische Separatisten am Morgen ein Ultimatum der Regierung in Kiew verstreichen lassen, ohne zuvor besetzte Verwaltungsgebäude zu räumen. Moskau warnte die Ukraine nachdrücklich vor einem Militäreinsatz, der zu einem Bürgerkrieg führen könne. Im UN-Sicherheitsrat warfen die USA in New York am Sonntagabend Russland vor, für die blutigen Kämpfe in der Ostukraine verantwortlich zu sein.
Auch schwache Aktienmärkte als Preistreiber
Rohstoffexperten der Commerzbank sehen aber auch die schwachen Aktienmärkte als Preistreiber am Goldmarkt. Zudem stütze die Aussicht auf eine längere Phase mit extrem niedrigen Zinsen in den USA den Goldpreis. Aus dem Protokoll der letzten Zinsentscheidung der US-Notenbank wird deutlich, dass die erste Zinserhöhung nach der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise frühestens Mitte 2015 erfolgen wird. Vor der Veröffentlichung des Protokolls hatten die Finanzmärkte auf einen früheren Zeitraum spekuliert. (awp/mc/ps)