Washington – Die Corona-Krise hat die US-Industrie ins Mark getroffen. Wie die Notenbank Fed mitteilte, brach die Produktion im April gegenüber dem Vormonat um 11,2 Prozent ein. Das ist der stärkste Rückgang seit Erhebungsbeginn vor 101 Jahren im Jahr 1919. Analysten hatten im Mittel einen Rückgang um 12,0 Prozent erwartet.
Die Warenproduktion des Verarbeitenden Gewerbes, vergleichbar in etwa mit der deutschen Industrieproduktion, fiel noch stärker um 13,7 Prozent. Auch das ist ein Rekordrückgang. Die Autoproduktion brach um 70 Prozent weg. Im Bergbau nahm die Aktivität ebenfalls deutlich ab. Der Ausstoss der Versorger ging dagegen nur leicht zurück.
Die Kapazitätsauslastung der Industrie brach um 8,3 Prozentpunkte auf 64,9 Prozent ein.
Einzelhandel brechen Umsätze im Rekordtempo weg
Derweil erlebt auch der amerikanische Einzelhandel einen beispiellosen Umsatzeinbruch. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, lagen die Umsätze der Branche im April 16,4 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Das ist der mit Abstand stärkste Rückgang seit Erhebungsbeginn im Jahr 1992. Analysten hatten im Mittel einen Einbruch um 12 Prozent erwartet.
Der jüngste Absturz folgt auf einen bereits heftigen Absturz von 8,3 Prozent im März. Gegenüber dem Vorjahresmonat brachen die Umsätze im April um 21,6 Prozent ein. Die Erlöse mit Bekleidung lagen sogar fast 90 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Der Online-Handel konnte seine Umsätze dagegen steigern. (awp/mc/pg)