Arteixo – Auch beim Textilhändler Inditex sind im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen der Corona-Pandemie die Online-Verkäufe kräftig angezogen. Trotzdem kosteten die Lockdowns in vielen Ländern den spanischen Hennes & Mauritz-Konkurrenten reichlich Umsatz und Gewinn. Die Erlöse sanken binnen zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro, wie der Eigner der Modeketten Zara, Bershka und Massimo Dutti mitteilte.
Wegen der zweiten Welle waren zum Ablauf des Geschäftsjahres am 31. Januar knapp ein Drittel der rund 6800 Filialen geschlossen gewesen. Der Konzern geht derzeit davon aus, bis zum 12. April alle Geschäfte wieder öffnen zu können.
Online-Umsatz hebt ab
Weil in der Pandemie die Menschen wegen des geschlossenen Einzelhandels verstärkt Waren über das Internet kauften, stiegen im Inditex-Konzern hingegen die Online-Umsätze um 77 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Die Spanier hatten gleichzeitig im vergangenen Geschäftsjahr den Ausbau ihres Internethandels weiter vorangetrieben, die Marke Zara etwa ging in 25 neuen Märkten online. Inditex geht davon aus, dass die Online-Verkäufe in diesem Jahr weiter anziehen werden.
Gewinn und Ebit gehen um rund 70% zurück
Ergebnisseitig musste Inditex noch deutlichere Einbussen hinnehmen als beim Umsatz. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) brach um fast 70 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro ein – und fiel damit noch schlechter aus als von Analysten bereits befürchtet. Unter dem Strich reduzierte sich der Gewinn ebenfalls um fast 70 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.
Anleger sollen in diesem Jahr trotzdem wieder mehr Dividende erhalten, nachdem die Ausschüttung für 2019 wegen der Corona-Krise im vergangenen Jahr gekürzt worden war. So ist nun für 2020 eine Zahlung von zunächst 70 Cent je Aktie geplant bestehend aus regulärer Dividende und einer Sonderausschüttung von 48 Cent. Weitere 30 Cent Sonderdividende für 2020 sollen wie bereits angekündigt erst im Kalenderjahr 2022 fliessen. (awp/mc/pg)