US-Arbeitslosenquote fällt überraschend auf 7,7 Prozent
Washington – Am US-Arbeitsmarkt hat sich im November abermals ein moderater Beschäftigungszuwachs eingestellt. Mit einem Aufbau von 146.000 Stellen lag der Zuwachs deutlich über den Markterwartungen von 85.000 Jobs. Allerdings wurden die Zahlen für September und Oktober spürbar um insgesamt 49.000 Stellen nach unten korrigiert, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank unterdessen auf den tiefsten Stand seit Ende 2008.
Die Arbeitslosenquote verringerte sich von Oktober auf November um 0,2 Punkte auf 7,7 Prozent, während am Markt mit einer Stagnation gerechnet worden war. Bei der Beschäftigung wurde die Befürchtung von Bankvolkswirten nicht wahr. Sie hatten erwartet, dass die Nachwirkungen des schweren Wirbelsturms «Sandy» und die Ungewissheit infolge des US-Haushaltsstreits den Arbeitsmarkt belasten. Das Ministerium sprach davon, dass «Sandy» keine nennenswerten Einfluss auf die November-Zahlen gehabt habe.
Löhne steigen – Märkte reagieren positiv
Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten unterdessen zu. Im Monatsvergleich stiegen sie um 0,2 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg in dieser Grössenordnung gerechnet. Im Vormonat hatten die Stundenlöhne stagniert. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag im November unverändert bei 34,4 Stunden.
An den Finanzmärkten wurden die Zahlen positiv aufgenommen: In den USA lagen die Futures vor Börseneröffnung im Plus, während deutsche Aktien ihre Verluste egalisieren konnten. Sichere Anlagen wie deutsche und amerikanische Staatsanleihen wurden belastet.
Michigan-Konsumklima sinkt überraschend deutlich
Das von der Universität Michigan ermittelte US-Konsumklima hat sich im Dezember überraschend deutlich eingetrübt. Der Index sei von 82,7 Punkten im Vormonat auf 74,5 Zähler gesunken, teilte die Universität nach einer ersten Schätzung mit. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 82,0 Zähler gerechnet. Der Index der Universität Michigan gilt als Barometer für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der Indikator basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen. (awp/mc/pg)