Washington – Der amerikanische Arbeitsmarkt ist mit einem moderaten Beschäftigungszuwachs in das Jahr 2012 gestartet. Das Schlussquartal 2011 fiel jedoch wegen deutlicher Korrekturen viel besser aus als bislang bekannt. Nach Zahlen des US-Arbeitsministeriums vom Freitag wurden im Januar 157.000 Stellen ausserhalb der Landwirtschaft aufgebaut. Das waren 8.000 Stellen weniger als Bankvolkswirte im Schnitt erwartet hatten.
Die Jobentwicklung zum Jahresende hin stellt sich unterdessen deutlich besser dar. Für die beiden Vormonate wurde das Beschäftigungsplus um insgesamt 127.000 Stellen nach oben gesetzt. Demnach sind im Dezember 196.000 Jobs entstanden, im November lag der Zuwachs bei starken 247.000 Stellen. Das hebt den durchschnittlichen Jobaufbau im vierten Quartal um 50.000 auf 201.000 Stellen.
Arbeitslosenquote steigt auf 7,9 %
Die Arbeitslosenquote, an der die US-Notenbank Fed ihre Zinspolitik ausrichtet, stieg unterdessen. Sie legte um 0,1 Punkte auf 7,9 Prozent zu. Damit entfernt sie sich vom Schwellenwert 6,5 Prozent, ab dem die Federal Reserve über Zinsanhebungen nachdenken will. Leicht positiv war die Entwicklung der Stundenlöhne, die mit 0,2 Prozent stärker als erwartet zulegten. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit blieb unverändert bei 34,4 Stunden.
Michigan-Konsumklima hellt sich überraschend auf
Das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima hat sich im Januar überraschend aufgehellt. Der Index stieg von 72,9 Punkten im Vormonat auf 73,8 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Runde hatte die Universität noch einen Rückgang auf 71,3 Punkte ermittelt. Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der Indikator basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.
Stimmung in der Industrie verbessert
Gleichzeitig hat sich auch die Stimmung in der US-Industrie stärker aufgehellt als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex ISM stieg von revidierten 50,2 (zunächst 50,7) Punkten im Vormonat auf 53,1 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) bekanntgab. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit 50,7 Punkten gerechnet. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen.
Bauausgaben steigen stärker als erwartet
Ausserdem sind die Bauausgaben im Dezember stärker gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich legten sie laut dem US-Handelsministerium um 0,9 Prozent zu. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,7 Prozent prognostiziert. Zudem stellt sich die Entwicklung im Vormonat besser dar. Anstatt eines Rückgangs um 0,3 Prozent ergibt sich nach revidierten Zahlen ein leichtes Plus von 0,1 Prozent. (awp/mc/pg)