Washington – Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich zum Jahresende hin etwas schwächer entwickelt. Die Beschäftigung stieg im Dezember so schwach wie seit einem guten halben Jahr nicht mehr, während der Lohnzuwachs deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Arbeitslosigkeit bleibt dennoch sehr niedrig. Insgesamt zeigt sich der Jobmarkt trotz zahlreicher Konjunkturrisiken stabil.
Die Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft wuchs im Dezember schwächer als erwartet. Sie erhöhte sich nur um 145 000 Stellen. Analysten hatten hingegen im Mittel einen Stellenaufbau von 160 000 erwartet. Zudem wurde der Jobaufbau in den beiden Monaten zuvor um insgesamt 14 000 Stellen nach unten korrigiert.
2019 über 2,1 Millionen Jobs geschaffen
Im Gesamtjahr 2019 entstanden in den USA 2,11 Millionen Jobs. Das klingt viel, ist aber der schwächste Zuwachs seit dem Jahr 2011. Möglicherweise haben sich die Unternehmen aufgrund der schwächeren globalen Konjunktur und dem Handelsstreit mit China mit Einstellungen zurückgehalten. Auf der anderen Seite wird der Spielraum für Neueinstellungen immer geringer, weil die US-Wirtschaft in Richtung Vollbeschäftigung marschiert.
Arbeitslosenquote verharrt bei 3,5%
Dies zeigt auch die Arbeitslosenquote, die im Dezember mit 3,5 Prozent auf ihrem tiefsten Stand seit 50 Jahren verharrte. Angesichts dieses Tiefstands entwickeln sich die Löhne eher schwach. Im Dezember steigen die Stundenvergütungen zum Vormonat um 0,1 Prozent und zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent. Das ist nicht nur weniger als die Analystenschätzung. Die Jahresrate ist zudem die niedrigste seit Mitte 2018.
Für die Geldpolitik der US-Notenbank dürften sich aus dem Arbeitsmarktbericht keine wesentlichen Konsequenzen ergeben. Die Fed hat nach den jüngsten Zinssenkungen angekündigt, ihre Geldpolitik nicht zu ändern, so lange die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabil bleiben. Der robuste Arbeitsmarkt dürfte unter dem Strich für einen zunächst unveränderten geldpolitischen Kurs sprechen. (awp/mc/pg)