Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich im März von seiner schwachen Entwicklung im Monat zuvor erholt. Die Beschäftigung stieg nicht nur deutlich stärker als im Februar, sondern auch kräftiger als Analysten erwartet hatten. Die Arbeitslosigkeit blieb niedrig. Für Enttäuschung sorgte jedoch die Lohnentwicklung, die hinter den Erwartungen zurück blieb. Die Finanzmärkte reagierten leicht positiv auf die Daten.
Nach Angaben des Arbeitsministeriums vom Freitag hat die US-Wirtschaft im März 196 000 neue Stellen geschaffen. Analysten hatten im Mittel mit 177 000 neuen Jobs gerechnet. Deutliche Zuwächse gab es im Gesundheitssektor. Im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel ging die Beschäftigung dagegen zurück.
Der robuste Zuwachs im März folgt auf eine sehr schwache Entwicklung im Februar von ursprünglich 20 000 neuen Jobs. Allerdings wurden die Zahlen für Februar und Januar nachträglich etwas nach oben korrigiert. Demnach sind in den beiden Monaten insgesamt 14 000 Stellen mehr entstanden als bisher gedacht.
Arbeitslosenquote weiter bei 3,8%
Die Arbeitslosigkeit blieb unterdessen niedrig. Die Arbeitslosenquote betrug unverändert 3,8 Prozent. Damit liegt sie nur knapp über dem 50-jährigen Tiefstand, der im vergangenen Jahr mit 3,7 Prozent erreicht wurde. Die Unterbeschäftigungsquote U6 betrug unverändert 7,3 Prozent, ein ebenfalls niedriges Niveau. Diese berücksichtigt auch Teilzeitbeschäftigte, die gerne länger arbeiten würden.
Löhne legen nur minim zu
Die Löhne und Gehälter sind unterdessen schwächer gestiegen. Gegenüber dem Vormonat legten sie um 0,1 Prozent zu, nach einem Plus von 0,4 Prozent im Vormonat. Analysten hatten im Mittel einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich stiegen die Löhne um 3,2 Prozent, nach 3,4 Prozent im Februar.
Die Lohnentwicklung spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank. Die Federal Reserve hatte ihren Kurs moderater Zinsanhebungen wegen der schwächeren Weltwirtschaft unlängst auf Eis gelegt. Auch in den USA gab es zuletzt Wachstumssorgen, nicht zuletzt wegen der inversen Zinsstruktur am Anleihemarkt, die sich in der Vergangenheit als zuverlässiger mittelfristiger Rezessionsindikator erwiesen hat. Die robusten Arbeitsmarktdaten dürften derartige Sorgen etwas dämpfen. (awp/mc/pg)