USA: Tillerson ist draussen

Rex Tillerson, ehemaliger US-Aussenminister.

Washington – Der derzeitige CIA-Direktor Mike Pompeo soll neuer Aussenminister der USA werden und Amtsinhaber Rex Tillerson ablösen. Das kündigte Präsident Donald Trump am Dienstagmorgen (Ortszeit) überraschend auf Twitter an. Pompeo werde einen «fantastischen Job» machen, schrieb Trump. Er bedankte sich zugleich bei Tillerson. Der Präsident will zudem Gina Haspel zur neuen CIA-Direktorin machen. Beide Posten müssen vom Senat bestätigt werden.

Im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Spekulationen über einen Rücktritt Tillersons gegeben. Der 65-Jährige dementierte dies aber stets. Unklar blieb am Montag zunächst, ob Trump ihn dazu gedrängt hatte, den Posten aufzugeben oder ob der gebürtige Texaner auf eigenen Wunsch geht.

Staatssekretär: Tillerson wollte bleiben
Zu den Hintergründen für das Ausscheiden von Rex Tillerson als Aussenminister in Donald Trumps US-Regierung gibt es indes unterschiedliche Angaben. Der Staatssekretär im Aussenministerium, Steve Goldstein, erklärte am Dienstag, Trump habe vor seiner Entscheidung nicht mit Tillerson gesprochen. «Der Minister hatte die volle Absicht, im Amt zu bleiben», heisst es in der Stellungnahme unter anderem.

Tillerson hatte eine Auslandsreise nach Afrika um einen Tag verkürzt und war bereits am Montagabend nach Washington zurückgeflogen. Am Samstag hatte er Termine in Afrika aus Gesundheitsgründen abgesagt. Trump erklärte am Dienstag, er sei mit Tillerson seit «einiger Zeit» im Gespräch über dessen Zukunft und führte unterschiedliche politische Auffassungen, etwa zum Atomdeal mit dem Iran, als Begründung an.

Nicht auf einer Linie mit Trump
Tillerson hatte immer wieder Positionen vertreten, die sich von denen Trumps unterschieden, etwa was den Konflikt mit Nordkorea angeht. Am Montag schloss er sich der Schlussfolgerung der britischen Regierung an, wonach Russland für den Giftanschlag auf einen russischen Ex-Doppelagenten in England verantwortlich ist. Kurz zuvor hatte das Weisse Haus es noch abgelehnt, sich dieser Lesart anzuschliessen.

Die Entwicklung reiht sich ein in eine Reihe zahlreicher Personalwechsel in den vergangenen Monaten. In der vergangenen Woche hatte Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn angekündigt, er werde das Weisse Haus verlassen. (awp/mc/ps)

 

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