Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich laut der Umfrage eines privaten Instituts im April überraschend schwach gezeigt. Die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor habe nur um 156’000 zugelegt, teilte der private Dienstleister ADP am Mittwoch mit. Erwartet wurde ein stärkerer Zuwachs um 195’000. Zudem wurde der Stellenaufbau im Vormonat von 200’000 auf 194’000 nach unten revidiert.
Die Zahlen schwächten den US-Dollar. Im Gegenzug stieg der Euro nach der Veröffentlichung auf sein Tageshoch von 1,1524 Dollar. Der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung für April wird an diesem Freitag veröffentlicht. Die ADP-Zahlen gelten als Richtschnur dafür. Derzeit erwarten Ökonomen einen Arbeitsplatzaufbau beim offiziellen Bericht von 200’000 Stellen.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes hat hohe Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank, die Ende 2015 eine erste Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise vorgenommen hatte. An einer baldigen Fortsetzung der Zinserhöhungen in diesem Jahr wird gezweifelt. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung bei der kommenden Fed-Sitzung im Juni nur mit 12 Prozent eingepreist. (awp/mc/ps)