Washington – Der grosse Streik beim US-Autohersteller General Motors (GM) hat den amerikanischen Arbeitsmarkt im Oktober nicht aus dem Tritt gebracht. Zwar war der Streik innerhalb des verarbeitenden Gewerbes spürbar, wie aus dem monatlichen Jobbericht des Arbeitsministeriums vom Freitag hervorgeht. Insgesamt aber schuf die Wirtschaft mehr Arbeitsplätze, als Analysten im Vorfeld erwartet hatten. An den Finanzmärkten fiel die erste Reaktion auf den Bericht positiv aus.
Insgesamt kamen im Oktober ausserhalb der Landwirtschaft 128’000 neue Jobs hinzu. Das war deutlich mehr als die Erwartungen von Analysten von 85’000 neuen Stellen. Die Streikaktivitäten führten zwar zu einer rechnerischen Belastung des Arbeitsmarkts von 42’000 Stellen, weil die streikenden Arbeiter statistisch als Arbeitslose gezählt werden. Dies wurde aber durch einen um so stärkeren Stellenaufbau in anderen Bereichen ausgeglichen.
Stellenzuwachs im August/September deutlich höher
Darüber hinaus fiel der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten merklich höher aus als bisher bekannt. So sind im August und September insgesamt 95’000 Stellen mehr geschaffen worden als bislang ausgewiesen.
Arbeitslosenquote steigt leicht
Die Arbeitslosenquote stieg zwar leicht von 3,5 auf 3,6 Prozent an. Allerdings bewegt sie sich weiter in der Nähe ihres im Vormonat erreichten 50-jährigen Tiefstands. Hinzu kommt, dass der Anstieg aufgrund von Rundungen optisch stärker ausfällt, als er tatsächlich war. Ungerundet erhöhte sich die Arbeitslosenquote von 3,5168 auf 3,5622 Prozent.
Stundenlöhne steigen um 0,2%
Die Lohnentwicklung blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Im Monatsvergleich erhöhten sich die durchschnittlichen Stundenlöhne um 0,2 Prozent, im Jahresvergleich stiegen sie um 3,0 Prozent. Während die Erwartungen im Monatsvergleich verfehlt wurden, wurde der Lohnanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat für September etwas nach oben korrigiert. Unter dem Strich steigen die Löhne trotz der hohen Beschäftigung allenfalls moderat. (awp/mc/pg)