Rücktirtt: Dupont-Chefin Ellen Kullman. (Foto: DuPont)
Wilmington – Der US-Chemiekonzern Dupont hat seine Jahresgewinnprognose wegen der Stärke des Dollars im Vergleich zu Schwellenländerwährungen gesenkt. Auch die weitere Abschwächung des brasilianischen Agrarmarktes trübe die Perspektiven, hiess es in einer am Montag verbreiteten Mitteilung des Konzerns. DuPont rechnet im laufenden Jahr nun nur noch mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 2,75 US-Dollar. Bisher hatte das Unternehmen mit 3,10 Dollar gerechnet.
Vor diesem Hintergrund will Dupont seine Sparanstrengungen verstärken. Nun sollen bis Ende 2016 1,3 Milliarden Dollar und bis Ende 2017 1,6 Milliarden Dollar weniger ausgegeben werden. Die dazu erforderlichen Massnahmen wird die bisherige Chefin Ellen Kullman aber nicht mehr verantworten. Der Konzern gab ihren Rücktritt vom Amt der Vorstandsvorsitzenden und Präsidentin des Verwaltungsrates zum 16. Oktober bekannt.
Der Rückzug scheint für Dupont überraschend gekommen zu sein. Zwar wurde mit dem Verwaltungsratsmitglied Edward Breen ein Interims-Nachfolger ernannt. Das Unternehmen hat aber bereits eine Personalfirma mit der Suche nach einem dauerhaften Nachfolger beauftragt.
Investoren machen Druck
Kullman war von Seiten der Investmentfirma Trian Fund Management unter Druck geraten. Dieser hatte kräftige Kostensenkungen und eine Aufspaltung des Konzerns gefordert. Diesen Vorschlag hatte die Noch-Chefin als kostenträchtig und riskant zurückgewiesen. Wenige Stunden vor der Ankündigung des Unternehmens hatte Trian-Mitgründer Nelson Peltz in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC die Vorschläge der Investmentfirma bekräftigt.
An der Börse scheint man sich zunächst auf letzteres zu konzentrieren. Im nachbörslichen Handel legten Dupont-Aktien trotz der geringeren Gewinnaussichten um mehr als fünf Prozent zu. (awp/mc/ps)