Washington – Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im Mai überraschend gesunken. Sie seien um 0,3 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Das ist der stärkste Rückgang seit Januar 2016. Bankvolkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet. Im Vormonat waren die Umsätze noch um 0,4 Prozent gestiegen.
Auch ohne die schwankungsanfälligen Autoverkäufe fielen die Umsätze im Mai um 0,3 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,1 Prozent prognostiziert worden. Im Vormonat hatten die Umsätze in dieser Abgrenzung laut revidierten Zahlen um 0,4 Prozent zugelegt, nachdem zunächst ein Zuwachs von 0,3 Prozent ermittelt worden war.
Inflationsrate fällt unter zwei Prozent
Der Preisauftrieb hat sich im Mai deutlicher als erwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gemäss dem Arbeitsministerium zum Vorjahresmonat nur noch um 1,9 Prozent. Im April hatte die Inflationsrate noch 2,2 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 2,0 Prozent gerechnet. Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise aussen vor lässt, sank von 1,9 auf 1,7 Prozent. Experten hatten mit einer unveränderten Rate gerechnet. Im Monatsvergleich ging das Preisniveau um 0,1 Prozent zurück. Hier wurde mit einer Stagnation gerechnet.
Die US-Notenbank Fed wird am Mittwochabend ihre Zinsentscheidung bekanntgeben. An den Märkten wird fest mit einer Leitzinsanhebung gerechnet. Laut Ulrich Wortberg, Experte bei der Landesbank Helaba, können daran auch die schwachen Inflationszahlen nichts ändern. «Die Fed wird unabhängig von den heutigen Zahlen das Zielband der Leitzinsen wohl erneut erhöhen, die Erwartung zukünftiger Zinserhöhungen bleibt aber gedämpft.» (awp/mc/pg)