Saipan – Nach 14 Jahren juristischer Odyssee ist Wikileaks-Gründer Julian Assange ein freier Mann. Ein US-Gericht auf der Marianen-Insel Saipan – einem US-Aussengebiet im Westpazifik – segnete am Mittwoch einen Deal zwischen dem Australier und der amerikanischen Justiz im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen ab.
Die leitende US-Bezirksrichterin akzeptierte sein Schuldbekenntnis und entliess ihn, weil er die Zeit einer möglichen Haftstrafe von 62 Monaten bereits in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis abgesessen hatte. «Sie werden diesen Gerichtssaal als freier Mann verlassen können», sagte die Richterin. Der 52jährige verliess die Insel an Bord einer Chartermaschine. Die Maschine mit dem 52-Jährigen an Bord landete am Mittwochabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Canberra, wie Daten der Plattform «Flightradar24» zeigten.
Assange räumte am Mittwoch während der dreistündigen Anhörung den Tatvorwurf der Verschwörung zur Beschaffung und Weitergabe von geheimen Dokumenten der US-Regierung ein und bekannte sich schuldig. Es ist das abenteuerliche Ende einer jahrelangen Saga. Vor seiner aufsehenerregenden Festnahme im April 2019 hatte sich Assange sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt und so dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen. (mc/pg)