Eric Holder, abtretender US-Justizminister.
Washington – US-Justizminister Eric Holder tritt zurück. Präsident Barack Obama teilte den Entschluss des 63-Jährigen am Donnerstag im Weissen Haus mit. US-Medien spekulierten, Holder sei nach fünfeinhalb Jahren amtsmüde. Er selbst hatte den Rückzug seit längerem angekündigt. Obama sprach von einem «Anwalt des Volkes», der sich besonders auch für Bürgerrechte und Immigranten eingesetzt habe.
Einen Nachfolger werde er erst in einiger Zeit benennen, sagte Obama. So lange bleibe Holder im Amt. Vermutlich komme es erst Ende des Jahres oder Anfang 2015 tatsächlich zum Amtswechsel, hiess es in Washington. Holder ist ranghöchster schwarzer Politiker nach Obama in den USA. Er gehörte im Kabinett zu den Ministern mit der längsten Amtszeit.
«Eine echt gute Bilanz»
Holders Errungenschaften hätten ein «historisches Erbe bei der Durchsetzung von Bürgerrechten und der Wiederherstellung von Fairness im US-Justizsystem» hinterlassen, sagte ein Regierungsvertreter der dpa. Er habe unter anderem die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGBT) gestärkt und erfolgreich Terroristen verurteilt. Obama lobte auch seinen Einsatz in der Terror- und Korruptionsbekämpfung. «Das ist eine echt gute Bilanz.»
Ein ehemaliger Regierungsvertreter sagte dem Radiosender NPR, Holder sei in seinem Rückzugswunsch zunehmend «unnachgiebig» geworden. Er habe sich gesorgt, für den Rest von Obamas Amtszeit bis 2016 auf dem Posten festzusitzen.
Holder war als 82. US-Justizminister der erste Afroamerikaner auf dem Posten. Unter dem früheren Präsidenten Bill Clinton war er bereits Vize-Chef des Ministeriums. Der gebürtige New Yorker arbeitete in seiner Karriere unter anderem als Anwalt, Bundesrichter und Staatsanwalt. Auch bei der Bürgerrechtsbewegung für Schwarze NAACP war er tätig. (awp/mc/ps)