Washington – Die amerikanische Wirtschaft hat im dritten Quartal einen stärkeren Wachstumsschub erhalten als bislang gedacht. Nach Regierungszahlen vom Freitag stieg die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um 4,1 Prozent. Das ist der stärkste Zuwachs seit Ende 2011. Wird wie in Europa von einer Annualisierung abgesehen, liegt das Quartalswachstum bei etwa einem Prozent.
Bisher war von einem Wachstum um annualisiert 3,6 Prozent ausgegangen worden. Das nunmehr stärkere Wachstum geht zu einem guten Teil auf den privaten Konsum zurück, der merklich stärker expandierte als zunächst angenommen. Der Hausbau und der Lageraufbau der Unternehmen fielen laut der dritten Schätzung zwar etwas schwächer aus als bisher gedacht. Die Produktion auf Vorrat, die die Unternehmen auf Lager vorhalten, sorgte dennoch zwischen Juli und September für den stärksten Wachstumsbeitrag, gefolgt von den Konsumausgaben. Insgesamt stand das Wachstum auf breitem Fundament.
Dollar und Renditen ziehe an
Der US-Dollar zog nach Veröffentlichung der Zahlen ebenso an wie die Renditen am amerikanischen Anleihemarkt. An der Börse stiegen die Future-Kontrakte vor Handelsstart. Die robusten Wachstumszahlen dürften der Notenbank Fed in die Karten spielen, die in dieser Woche ihren geldpolitischen Kurs begonnen hat zu ändern. Mit Beginn des kommenden Jahres will sie die US-Wirtschaft mit etwas weniger Zentralbankgeld stützen. Im Jahresverlauf 2014 soll die Geldschwemme weiter abebben. (awp/mc/upd/ps)