Washington – Die amerikanischen Verbraucher zeigen sich zu Beginn des zweiten Quartals wenig ausgabefreudig. Nach Zahlen des Handelsministeriums vom Freitag gaben die Ausgaben der privaten Haushalte im April erstmals seit einem Jahr nach. Die Konsumausgaben gingen zum Vormonat um 0,1 Prozent zurück. Bankvolkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.
Zugleich wurde jedoch der deutliche Anstieg vom Vormonat nochmals leicht um 0,1 Punkte angehoben. Demnach waren die Ausgaben im März um 1,0 Prozent gestiegen. Die Einkommen der Konsumenten entwickelten sich wie erwartet. Sie stiegen im April um 0,3 Prozent, nach einem Zuwachs von 0,5 Prozent im März.
Der Preisauftrieb legte unterdessen spürbar zu. Die jährliche Inflationsrate, gemessen am Preisindex für die Konsumausgaben PCE, erhöhte sich im April um 0,5 Punkte auf 1,6 Prozent. Der Kernindex, der schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausblendet und von der US-Notenbank Fed besonders beachtet wird, stieg von 1,2 auf 1,4 Prozent. Er liegt damit aber weiter unter dem Ziel der Federal Reserve von zwei Prozent.
Michigan-Konsumklima trübt sich ein
Das von der Universität von Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen hat sich im Mai eingetrübt, allerdings etwas weniger als zunächst ermittelt. Das Konsumklima sei von 84,1 Punkten im Vormonat auf revidierte 81,9 Punkte gefallen, wie die Universität laut endgültigen Zahlen mitteilte. Zunächst war ein Wert von 81,8 Punkten ermittelt worden. Analysten hatten mit einer deutlicheren Aufwärtsrevision auf 82,5 Punkte gerechnet. Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.
Chicago-Einkaufsmanagerindex steigt überraschend
Währenddessen hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago im Mai überraschend aufgehellt. Der Indikator stieg von 63,0 Punkten im Vormonat auf 65,5 Zähler, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang auf 61,0 Punkten gerechnet. Der Frühindikator liegt deutlich über der Marke von 50 Punkten, die wirtschaftliche Belebung signalisiert. (awp/mc/pg)