Exxon Petrochemical Complex in Singapur. (Foto: Business Wire)
Frankfurt am Main – Die Schuldenkrise in Europa und die schwächelnde Konjunktur in Asien gibt dem amerikanischen Aktienmarkt Auftrieb: Unter den 100 teuersten börsenkotierten Unternehmen der Welt finden sich 47 aus den USA. Vor einem halben Jahr waren es nur 39 gewesen.
Das wertvollste Unternehmen ist Exxon, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Ernst & Young hervorgeht. Der Ölkonzern steigerte seinen Börsenwert auf über 400 Mrd USD und verdrängte damit Apple von der Spitze. Die Kapitalisierung des Herstellers von iPhone und iPad ist innert eines halben Jahres drastisch von 500 Mrd auf nur noch 372 Mrd USD gesunken. Auf Rang drei folgt Google.
Roche die teuerste Firma Europas
Die einzige Firma innerhalb der Top Ten, die nicht aus den USA kommt, ist die Industrial and Commercial Bank of China. Das bestplatzierte Schweizer Unternehmen ist der Pharmariese Roche, der sich an Nestlé vorbeigeschoben hat und mit einem Börsenwert von 214 Mrd USD Rang 13 belegt. Damit ist der Basler Konzern gleichzeitig das teuerste europäische Unternehmen.
Gesamtwert der Schweizer Top-3 deutlich gestiegen
Wie schon bei der letzten Erhebung sind Roche, Nestlé und Novartis die drei einzigen Schweizer Firmen innerhalb der Top 100. Ihr Gesamtwert stieg um 11% auf 617 Mrd USD.
Europa verliert an Boden
Während die Marktkapitalisierung von Schweizer Firmen steigt, verliert Europa insgesamt an Boden. Infolge der Schuldenkrise sind von den 100 teuersten Gesellschaften nur noch 30 auf dem alten Kontinent beheimatet, 4 weniger als vor einem halben Jahr. «Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in den Krisenländern, die Sparmassnahmen der Regierungen und die geringe Investitionsbereitschaft der Unternehmen lassen eine Konjunkturerholung in der Euro-Zone derzeit als sehr unwahrscheinlich erscheinen», sagte Thomas Harms, Partner bei Ernst & Young.
«Die China-Euphorie ist vorerst vorbei»
Auch China entwickle sich schwach: Die Zahl der chinesischen Unternehmen in der Rangliste ist von 10 auf 9 gesunken. «Die China-Euphorie ist vorerst vorbei», sagte Harms und erinnerte an die überraschend schwachen Konjunkturdaten sowie die Skepsis in Bezug auf die Stabilität des chinesischen Finanzsektors. (awp/mc/pg)