US-Magazin «Rolling Stone» steht zum Verkauf

50 Jahre Musik-Geschichte: "Rollings Stone"-Cover vom September 2009.

New York – 50 Jahre nach seiner Gründung steht das US-Musikmagazin «Rolling Stone» zum Verkauf. Der Herausgeber Jann Wenner will seinen Mehrheitsanteil an der Zeitschrift aufgeben, wie der 71-Jährige der «New York Times» sagte. «Ich liebe meinen Job, ich geniesse ihn, ich habe ihn sehr lange genossen», erklärte er. Aber es sei klug, nun loszulassen.

Wenner hatte das Magazin vor 50 Jahren gemeinsam mit seinem Freund und Mentor Ralph Gleason gegründet. Die erste Ausgabe erschien am 9. November 1967. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Blatt zu einem Hort der Gegenkultur, auch dank des exzentrischen Autoren Hunter S. Thompson, der den Ruf des Magazins mit seinem «Gonzo»-Journalismus entschieden mitprägte.

Kultstatus – aber vor Fehltritten nicht gefeit
Der «Rolling Stone» hat noch immer Kultstatus. Die Zeitschrift geriet in der Vergangenheit aber auch immer wieder in die Kritik. 2015 musste die Redaktion einen Artikel über die mutmassliche Vergewaltigung einer Studentin zurückziehen. Ein Gutachten war zu dem Schluss gekommen, dass das Magazin die journalistische Sorgfaltspflicht verletzt hatte. Für die Tat gab es keine Beweise. 2013 löste ein schmeichelndes Cover-Bild des Boston-Attentäters Dschochar Zarnajew eine Welle der Empörung aus.

In den USA erscheint das Magazin alle zwei Wochen. Die verkaufte Gesamtauflage lag 2016 bei rund 1,5 Millionen Exemplaren. (awp/mc/ps)

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