US-Notenbank: Wirtschaft wird durch Corona-Krise hart getroffen

Fed-Chef Jerome Powell. (Foto: Fed/Flickr)

Washington – Die Corona-Krise hat die amerikanische Wirtschaft nach Einschätzung der US-Notenbank hart getroffen. «Die wirtschaftliche Aktivität schrumpfte in allen US-Regionen stark und abrupt als Folge der Pandemie», teilte die Fed in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht («Beige Book») mit. Im vorhergehenden Bericht Anfang März hatte sie noch von einem «mässigen bis moderatem» Wachstumstempo gesprochen.

Eine Besserung ist laut dem Bericht nicht in Sicht. Der Ausblick sei sehr unsicher. Die meisten befragten Unternehmen würden von einer weiteren Verschlechterung der Bedingungen in den nächsten Monaten ausgehen.

Besonders hart getroffen wurden laut dem Bericht der Freizeitsektor, das Hotelgewerbe und der Einzelhandel. Hier habe es auch den stärksten Abbau an Arbeitsplätzen gegeben. Auch die Industrie werde stark belastet. So habe die Automobilindustrie ihre Produktion weitgehend eingestellt.

Die Beschäftigung sei in allen Regionen der USA meist deutlich zurückgegangen, heisst es in dem Bericht. Der Abbau von Arbeitsplätzen wird nach Einschätzung der Unternehmen in den nächsten Monaten weiter gehen. Zudem habe man Lohnkürzung beobachtet. Eine Ausnahme seien Lebensmittelgeschäfte, wo es angesichts der starken Nachfrage Lohnzuschläge gebe.

Finanzmärkte reagieren kaum
Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Daten. Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten signalisierten bereits einen starken Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität und einen extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Das Beige Book beruht auf einer Umfrage unter Unternehmensvertretern. Zudem werden auch Ökonomen, Marktexperten und andere Geschäftskontakte befragt. Es wurden Daten berücksichtigt, die bis zum 6. April gesammelt wurden. Die Corona-Krise hatte die USA in der zweiten März-Hälfte mit voller Wucht erfasst. (awp/mc/ps)

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