US-Notenbank: Wirtschaftsaktivität hat leicht zugenommen – Beige Book

Washington – Die Wirtschaft in den USA ist laut einem Bericht der US-Notenbank Fed zu Jahresbeginn etwas gewachsen. «Insgesamt nahm die Wirtschaftstätigkeit Anfang 2023 leicht zu», heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book). «Sechs Bezirke meldeten keine oder nur geringe Veränderungen der Wirtschaftstätigkeit, während sechs Bezirke angaben, dass die Wirtschaftstätigkeit in bescheidenem Tempo zunahm.»

Die Umfrage ist damit etwas positiver ausgefallen, als der letzte Bericht vom 18. Januar. Damals hatte die Fed noch von einer weitgehend stabilen Entwicklung gesprochen. Die befragten Kontakte in der Wirtschaft erwarten jedoch keine deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen in den kommenden Monaten.

«Der Inflationsdruck blieb weit verbreitet», heisst es in dem Bericht. Allerdings habe er sich in vielen Distrikten abgeschwächt. In einigen Regionen sei es jedoch schwieriger geworden, gestiegene Kosten an die Kunden weiter zu geben. Häuserpreise hätten sich kaum verändert oder seien etwas gesunken. Die befragten Kontakte in der Wirtschaft erwarten einen nachlassenden Preisdruck im weiteren Jahresverlauf.

Robuster Arbeitsmarkt
«Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt blieben solide», schreibt die Fed. Die Beschäftigung habe in den meisten Bezirken weiter leicht bis mässig zugenommen. Vereinzelt sei es jedoch zu Entlassungen gekommen. «Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften hat sich leicht verbessert, obwohl es nach wie vor schwierig ist, Arbeitskräfte mit den gewünschten Fähigkeiten oder Erfahrungen zu finden.»

Der robuste Arbeitsmarkt ist einer der Gründe für den hohen Inflationsdruck, der sich zuletzt nur zögerlich abgeschwächt hat. Die US-Notenbank hat mit einer Reihe von Zinserhöhungen versucht, die hohe Inflation zu bekämpfen. Anfang Februar hatte die Fed ihr Tempo verlangsamt und den Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hatte am Dienstag die Möglichkeit wieder stärkerer Zinsanhebungen angedeutet. Nach den Aussagen wurde darüber spekuliert, dass die Notenbank am 22. März den Zins um 0,50 Prozentpunkte anheben könnte. Powell betonte am Mittwoch jedoch, dass noch keine Entscheidung für die nächste Sitzung, getroffen worden sei. Man wolle zunächst weitere Daten abwarten.

Die Erhebung für das Beige Book wurde am 27. Februar abgeschlossen. Der Konjunkturbericht der Fed erscheint achtmal im Jahr. Der jüngste Bericht wurde von der regionalen Notenbank von New York erstellt. Das Konjunkturbild beruht auf Umfragen der Fed. An den Finanzmärkten spielte die Veröffentlichung keine grosse Rolle. (awp/mc/ps)

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